Originalpremiere: 1964
Der Film beschwört zunächst das Havanna zur Zeit Batistas, ein einziges Vergnügungsviertel vor den Toren Floridas, eine Hochburg amerikanischer Dekadenz. Dem Zuschauer wird gezeigt - hier ist deutlich der Einfluss Brechts auf den Autor Jewtuschenko spürbar -, wie die aus einem Armenviertel Havannas stammende Prostituierte von ihrem amerikanischen Freier gedemütigt, ausgebeutet und malträtiert wird; wie der Bauer unter der Enteignung durch die American Fruit Company leidet, welcher der Großgrundbesitzer einfach das ganze Land verkauft; wie der Student Mühe hat, revolutionäre Gedanken in revolutionäre Taten umzusetzen, und zum Opfer des Polizeiterrors wird; wie der Bauer, dem die Luftwaffe des Diktators auf der Suche nach Aufständischen Familie und Besitz genommen hat, zu Castros Rebellen in der Sierra Maestra stößt, um von nun an selbst zu kämpfen. Die handelnden Personen werden nicht individualisiert oder gar psychologisiert, sie werden als Typen skizziert, sie sind exemplarisch. Dass der Zuschauer ihr Schicksal auf höchst spannende Weise miterlebt, liegt an der dramatisierten visuellen Gestaltung, die das eigentliche Ereignis des Films ausmacht.
(arte)