Der 16 jährige Lars lebt mit seinem Vater Henrik abgeschieden auf einem Bauernhof in der Uckermark. Es ist Winter, und das Fest der Liebe rückt näher. Als Neulinge in der Region werden sie ignoriert, überall herrscht Schweigen. Die Idee des Vaters, die Scheune zu einem Hochzeitshotel umzubauen, wird belächelt. Und auch ihre Beziehung zueinander ist geprägt von Sprachlosigkeit. Zum Weihnachtsfest soll Lars auf Wunsch seiner Mutter Brigitte nach Berlin fahren. Als er am Bahnhof Marie, der Tochter des Imbissbesitzers Reschke begegnet, öffnet sich für Lars eine neue Welt. Marie nimmt ihn mit auf eine Weihnachtsfeier im Ort. Die Stimmung ist ausgelassen und der letzte Zug nach Berlin bereits gefahren. In der Küche seines Vaters begrüßt ihn Tante Jana in knapper Bekleidung. Lars ist überrascht, das Verhältnis der beiden offensichtlich. Aber ein Gespräch mit seinem Vater gibt es nicht. Henrik reagiert aggressiv und zurückweisend, Lars fühlt sich überflüssig. Er zieht sich an den See im Wald zurück, wo er Marie trifft. Gemeinsam streifen sie durch die verschneite Landschaft. Mit der gehörlosen Marie macht Lars die Erfahrung, dass Verstehen nichts mit Sprechen zu tun haben muss, während in seiner Familie ein Geheimnis nach dem anderen ans Licht kommt. Als an Heiligabend überraschend Lars' Mutter mit ihrem Liebhaber auftaucht, scheint das Familienchaos perfekt. Lars ist gefangen in einer Welt von Erwachsenen, die nicht aus ihren alten Gewohnheiten ausbrechen können. Nichts bewegt sich. Der zukünftige Ort für Hochzeitspaare verwandelt sich in ein Schlachtfeld der Gefühle. Da geht Lars den ersten Schritt, um das Eis zum Schmelzen zu bringen. "Jagdhunde" lief auf zahlreichen Festivals weltweit und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem FIPRESCI Preis der internationalen Filmkritik auf der Berlinale, dem "Filmkunstpreis" in Ludwigshafen, dem Preis für den besten Film in Palm Springs/USA und dem Nachwuchsförderpreis in Schwerin. Luise Berndt erhielt für ihre Darstellung der Marie den "First Steps" Schauspielpreis.
(ZDF)
Länge: ca. 86 min.
Deutscher Kinostart: 18.10.2007
Deutsche TV-Premiere: 12.01.2009 (ZDF)
FSK 6
gezeigt bei: Das kleine Fernsehspiel (D, 1963)
Cast & Crew
- Regie: Ann-Kristin Reyels
- Drehbuch: Marek Helsner, Ann-Kristin Reyels
- Produktion: Susann Schimk, Jörg Trentmann, Fabian Pohlmann, Philipp Klausing
- Musik: Henry Reyels
- Kamera: Florian Foest
- Schnitt: Halina Daugird