Zwischen moralischer Kriegsreflexion und zerrissener Soldatenseele bewegt sich die Story um die Kampfpilotin Jess, die sich mit den unvereinbaren Welten zwischen Militär und Mutterrolle konfrontiert sieht. Es ist Krieg im Irak und man braucht die erfahrene F-16 Kampfpilotin der United States Air Force bei der sogenannten sitzenden Truppe, der "Chair Force", die die Drohnen lenkt. Somit ist die leidenschaftliche Fliegerin, die die Gefahr und das Gefühl der Freiheit liebt - ʺgroundedʺ bedeutet auch: am Boden gelandet. Von der Basis aus navigiert sie einen Reaper, um den Tod per Fernbedienung herabregnen zu lassen. Während Jess darum ringt, sich an diese neue Art des Tötens per Knopfdruck zu gewöhnen, kämpft sie darum, ihren Verstand und ihr Seele zu bewahren. Schließlich zerbricht die Pilotin Jess an der seelischen Belastung und dem Zwiespalt, Kinder wie ihr eigenes als "Zielobjekt" der cleanen Kriegsführung umbringen zu müssen. Die Komponistin hat die Rolle der Jess für die 31-Jährige kanadische Mezzosopranistin Emily D'Angelo geschrieben, die aus dem ʺYoung Artistsʺ-Programm der MET hervorgegangen ist. Mit ihrer starken Bühnenpräsenz und ihrer Ausdruckskunst hat die Sängerin in den vergangenen Jahren die Opernwelt im Sturm erobert und brilliert auch in dieser Inszenierung. Der unkonventionelle Opernstoff behandelt ein ʺunsichtbares Traumaʺ, wie die preisgekrönte Komponistin es ausdrückt. Es geht um die ʺPsyche von jemandem, der keine Befehle gibt, sondern sie ausführt.ʺ Zentral ist die Frage, was wir diesen Menschen abverlangen. ʺFür michʺ, so Jeanine Tesori, ʺist es eine Oper über ein moralisches Erwachen.ʺ...
(arte)
Länge: ca. 118 min.
Deutsche TV-Premiere: 31.08.2025 (arte)
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Cast & Crew
- Musik: Jeannine Tesori, Yannick Nézet-Séguin, George Brant
- Kamera: Michael Mayer