Er komponierte so berühmte Operetten wie "Die Fledermaus", "Eine Nacht in Venedig" oder "Der Zigeunerbaron" - Johann Strauss, der Walzerkönig. In Rückblenden wird von den Stationen seines Triumphes erzählt, von seinen drei Ehefrauen, aber auch von seinen Niederlagen und Nöten. Vom Wiener Opernball des Jahres 1986 führt der Film zurück in eine "Fledermaus"-Aufführung an der Wiener Oper ein Jahr nach dem Tod von Johann Strauss (1825-1899), dem in aller Welt vergötterten Walzerkönig. Doch seine Witwe Adele (Mary Crosby) muss die Oper eilends verlassen, um in letzter Minute den Druck einer Strauss-Biografie zu verhindern. Geschrieben hat sie Bruder Eduard (Mathieu Carriere), der stets im Schatten von Johann stand. In Rückblenden wird von den Stationen des Triumphs des Walzerkönigs erzählt, aber auch von den Kehrseiten des äußeren Glanzes, von seinen Ängsten und Depressionen. Verheiratet mit Henriette (Karin Dor), Jetty genannt, die ihn treu umsorgt, hat er Liebesaffären mit der schönen Olga (Beatrix Kopf) und der verheirateten Französin Yvonne (Mijou Kovacs), die ihn zur "Fledermaus" inspiriert. Doch als Jetty stirbt, ist er tieftraurig. Seine Einsamkeit nutzt die junge ehrgeizige Soubrette Lily (Audrey Landers) aus, wenig später wird sie seine zweite Frau. Doch sie ist ihm weder treu noch hat sie Interesse an seiner Musik. Er lässt sich scheiden und trifft im Gerichtsflur auf Adele Strauss (Mary Crosby), einer Bankierswitwe. Sie kennt er aus Jugendzeiten und Steidl (Hugh Futcher), sein pfiffiger Privatsekretär, arrangiert ein Treffen der beiden. Die ebenso schöne wie kluge Adele wird zu seiner Sekretärin, bald auch zu seiner Muse und Geliebten. Doch Johann ist trotz Scheidung noch immer in katholischer Ehe mit Lily verbunden, und die verwitwete Adele ist mosaischen Glaubens. Eine unerlaubte Liaison, die auf erbitterte Ablehnung des kaiserlichen Hofes und der Wiener Gesellschaft stößt. Um Johann nicht zu schaden, flieht Adele zu ihrer Tante Baronin Amalie (Zsa Zsa Gabor) ins Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha. Johann folgt ihr und setzt damit seine Karriere aufs Spiel. Mit Hilfe von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha (Rolf Hoppe) wird Strauss zum sächsischen Staatsbürger. Außerdem treten er und Adele zum evangelischen Glauben über, nun steht einer Heirat nichts mehr im Wege. Diesem privaten Höhepunkt in Johann Strauss' Leben folgt glücklicherweise auch der künstlerische: Der Kaiser sieht ein, dass Strauss den Wienern gehört und ruft ihn zurück. Der Walzerkönig, der immer Wert auf die Anerkennung durch den Kaiser legte, erlebt nun die Erfüllung seines Lebenstraums, die Aufführung seiner größten Operette, der "Fledermaus", in der kaiserlich-königlichen Hofoper in Wien. Die Lebensgeschichte des berühmten Komponisten Johann Strauss (1825-1899) inszenierte der Österreicher Franz Antel in einer opulentem Koproduktion zwischen Österreich und der DDR, es war die Einzige ihrer Art. In der Babelsberger DEFA entstanden die Atelieraufnahmen, die Musik wurde u.a. mit der Dresdner Staatskapelle eingespielt. Der Film vereinte Darsteller aus sieben Ländern, unter ihnen Rolf Hoppe, Volkmar Kleinert und Marijam Aigischewa aus der DDR.
(MDR)
Weiterer Titel: Johann Strauß - Der ungekrönte König
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 09.04.1987
Original-Kinostart: 20.03.1987 (A)
Cast & Crew
- Regie: Franz Antel
- Drehbuch: Frederic Morton, Franz Antel, Georg Köváry
- Produktion: Kurt Kodal, Helmut Kronberger, Werner Langer, Co. KG, Franz Antel, Hector DeSaint-Laumer
- Produktionsauftrag: ORF
- Produktionsfirma: Johann Strauß Film GmbH, DEFA Studio für Spielfilme
- Musik: Johann Strauss, Erwin Halletz
- Kamera: Hanns Matula
- Schnitt: Michel Lévy, Karlheinz Scholz, Michael Lewin, Harry M. Scholz
- Regieassistenz: Thomas Blume, Kurt Ockermueller