Deutsche TV-Premiere: 16.04.2005 (VOX)
'Sie sind sanft, wohlerzogen, hübsch und spaßig zugleich - ich hätte einen heiraten sollen.' Die Rede ist von Lemuren und gesagt hat das einer der größten Komiker Englands: John Cleese. Als Mitglied der legendären Filmtruppe Monty Python wurde er zum Fernsehstar, mit Filmen wie '?Ein Fisch namens Wanda' oder 'Wilde Kreaturen' war er danach auch im Kino erfolgreich. Was viele nicht wissen: John Cleese ist seit seiner Jugend ein geradezu besessener Lemuren-Fan. Die merkwürdigen Kreaturen - von Zoologen schlicht den Halbaffen zugeordnet - leben nur noch auf Madagaskar. 32 Arten hat man bisher gezählt. Ihr Fortbestand ist durch Brandrodungen akut in Gefahr. Dem Einsatz von Cleese ist es zu verdanken, dass genügend Geld zusammen kam, um fünf Tiere aus einem amerikanischen Zoo wieder in ihrer Heimat auszuwildern - ein Pilotprojekt, um die selten gewordenen Tiere am Leben zu erhalten. Die Dokumentation verfolgt, wie Cleese versucht, seine fünf Schützlinge in dem unzugänglichen Urwald Ostmadagaskars aufzuspüren. Dabei entwickelte sich einer der kuriosesten Tierfilme aller Zeiten. Allein schon der Anfang sorgte bei der Ausstrahlung in England für Wirbel: Ganz wie zu alten Monty-Python-Zeiten macht sich Cleese in einer absurden Ansprache über Umweltängste lustig und erschießt sich scheinbar. Wie er als Butler verkleidet den sprunggewaltigen Sifaka-Lemuren nachsetzt oder den Halbaffen britischen Fußball erklärt, sorgte im Mutterland des schwarzen Humors für helle Begeisterung. Die Filmcrew samt Star hatte beim Dreh weniger zu lachen: Auf dem langen Weg in das abgelegene Betampona Reservat bekamen einige Mitarbeiter hartnäckige Magen-Darm-Infekte. John Cleese konnte mit einem lädierten Knie kaum noch laufen. Doch das Projekt war ein Erfolg: Cleese amüsierte die Menschen, und die fünf Lemuren sind in dem Gebiet tatsächlich wieder heimisch geworden. John Cleese, der Brite und Meister des schwarzen Humors, kommt zu der Ehre, seinem Lieblingstier in freier Wildbahn zu begegnen. Das Ergebnis war bei Zuschauern und Kritikern gleichermaßen erfolgreich. So erhielt die Dokumentation unter anderem den weltweit angesehensten Tierfilmpreis, den Wildscreen Award in Bristol.
(VOX)