Ex-Verbrecher Joe Martin führt mit seiner Familie ein ehrbares Leben in Südfrankreich. Doch seine Vergangenheit holt ihn wieder ein: Ehemalige Kumpane aus dem Militärgefängnis wollen ihn zum Drogenschmuggel überreden. Als Joe dankend ablehnt, drohen die Gangster damit, seine Frau umzubringen. Im Alleingang und ohne polizeiliche Unterstützung muss er mit den skrupellosen Verbrechern fertig werden. Joe Martin (Charles Bronson) lebt an der Côte d'Azur, wo er seine bescheidene Jacht an Touristen vermietet. Seine Frau Fabienne (Liv Ullmann) und seine Stieftochter Michele (Yannick Delulle) ahnen nichts von seiner kriminellen Vergangenheit - bis eines Tages alte Bekannte auftauchen. Vor vielen Jahren teilte Joe mit Captain Ross (James Mason), Fausto (Luigi Pistilli) und dem schießwütigen Katanga (Jean Topart) eine Gefängniszelle. Bei einem gemeinsamen Ausbruchsversuch sollte Joe den Fluchtwagen steuern, ließ seine Kumpane jedoch im Stich, weil er durch sie nicht in einen Mord verwickelt werden wollte. Dafür soll Joe nun büßen: Falls er ihnen seine Jacht nicht für ein Drogengeschäft zur Verfügung stellt, drohen die Gangster, Fabienne zu töten, die sich in ihrer Gewalt befindet. Joe versucht, den Spieß umzudrehen, indem er seinerseits Ross' Freundin Moira (Jill Ireland) kidnappt und in eine abgelegene Berghütte sperrt. Bei dem Versuch, Moira gegen seine Frau auszutauschen, kommt es zum Feuergefecht. Ross wird lebensgefährlich verletzt, hat aber noch immer Fabienne in seiner Gewalt. So zwingt er Joe, Hilfe zu holen. Binnen einer Stunde muss er in die Stadt rasen und einen Doktor in die Einöde bringen. Zum Glück ist Autofahren seine Stärke. Vier Jahre vor seinem Durchbruch in dem Selbstjustiz-Drama "Ein Mann sieht rot" rechnet Charles Bronson in diesem temporeichen Actionthriller auf seine unnachahmliche Weise mit Killern ab, die seine Familie bedrohen. Mit Ingmar Bergmans Muse Liv Ullmann harmonisiert Action-Ikone Bronson erstaunlich gut. Auch sonst ist der Spielfilm des James-Bond-Regisseurs Terence Young glänzend besetzt mit Jean Topart und James Mason als finsterem Gegenspieler. Höhepunkt von "Kalter Schweiß" ist eine kaum zu übertreffende Autoverfolgungsjagd über südfranzösische Serpentinen. Zu den humorvollen Momenten zählt der Auftritt von Bronsons Ehefrau Jill Ireland als kiffende Hippiebraut, die mit ihrer Beziehung zu einem Gangster gegen das Establishment rebelliert. Die Richard-Matheson-Adaption glänzt zudem durch knochentrockene Dialoge. Vorlage: Nach dem Roman "Ride the Nightmare" von Richard Matheson Joe Martin: Charles Bronson Fabienne: Liv Ullmann Captain Ross: James Mason Michele: Yannick Delulle Whitey: Michael Constantin Fausto Gelardi: Luigi Pistilli Katanga: Jean Topart Moira: Jill Ireland...
(MDR)
Hintergrund: Der Roman "Ride the Nightmare" von 1959 des 2013 in Kalifornien verstorbenen US-Sci-Fi-Autors und Drehbuchschreibers Richard Matheson ist Grundlage des Films und wurde schon einmal als Episode der US-Serie "Alfred Hitchcock präsentiert" (1955-1965) im Jahr 1962 verfilmt. Der Streifen, 1970 in Frankreich gedreht, erschien im selben Jahr (fast) weltweit. Nur in den USA zeigte man ihn erst mehr als drei Jahre später. Hauptdarsteller Charles Bronsons Salair für seinen Auftritt lag dem Vernehmen nach bei 400.000 US-Dollar. Das rote Auto, in dem Bronson und Jill Ireland zum Doktor fahren, war ein Opel Commodore GS/E I6. Kritik: "Routinereißer vor edler Riviera-Kulisse." (cinema.de) "Ganz hübsch gefilmtes, erstaunlich wenig Action-reiches Charles-Bronson-Vehikel, das mehr so rüberkommt, als hätte die Crew nur mal einen ordentlichen Urlaub gebraucht. Kann man sich angucken, die Erwartungshaltung sollte aber nicht zu hoch gesteckt werden." (moviebreak.de) "Spannender Thriller aus den 70er Jahren mit Charles Bronson. [...] Die eindrucksvolle Kulisse Südfrankreichs bildet den Hintergrund für mehrere spannende Auto-Verfolgungsjagden." (kino.de) "Es ist das klassische Genre-Motiv des Ex-Gangsters, der sich von seiner Vergangenheit nicht lösen kann. Regisseur Terence Young, der zuvor mit 'Bond'-Filmen sein Können bewies, bereitete das Thema 1970 zu einem gradlinigen Action-Thriller auf. Charles Bronson spielt hier in harter "Ein Mann siehr rot"-Manier den Ex-Ganoven, der sich zur Wehr zu setzen weiß." (prisma.de)
(Tele 5)
Weiterer Titel: Cold Sweat
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 14.01.1972
Original-Kinostart: 18.12.1970 (F)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Terence Young
- Drehbuch: Dorothea Bennett, Jo Eisinger, Richard Matheson, Albert Simonin, Shimon Wincelberg
- Produktion: Robert Dorfmann, Maurice Jacquin, Clo D'Olban, Michèle Girot, Stanko Grozdanic, Serge LeBeau
- Musik: Michel Magne
- Kamera: Jean Rabier, Claudio Ragona, Tony Roman
- Schnitt: Henny Porten, Johnny Dwyre
- Maske: Anatole Paris
- Regieassistenz: Christian Raoux, Daniel Wronecki
- Ton: William Robert Sivel
- Stunts: Rémy Julienne