Das Wort "Raï", stehend für die Populärmusik Algeriens, bedeutet Meinung oder Sichtweise, eine pointierte Mitteilung also an die Welt. Dass dies gefährlich sein kann, erfuhr auch Khaled. 1986, als der algerische Sänger 26 war, ergriffen die Islamisten die Macht in seinem Land, er musste flüchten. Khaled entwickelte seine Kunst in Frankreich, stieg zum Superstar auf und wurde auch in seiner Heimat zum Symbol, ohne dort singen zu dürfen. Dafür sang er im Duett mit der Israelin Noa, was ihn zusätzlich verdächtig machte. Khaled kümmerte so etwas nie. Er will unterhalten und populär sein, sagen, was er denkt, und den Raï so spielen, wie es ihm Spaß macht - elektronisch und doch mit traditionellen Instrumenten, westlich und doch maghrebinisch, in verschiedenen Sprachen und vor allem: laut. 3sat zeigt eine Aufzeichnung des Konzerts von Khaled auf der AVO Session Basel 2012.
(3sat)
Länge: ca. 74 min.
Deutsche TV-Premiere: 22.07.2013 (3sat)