Deutsche TV-Premiere: 08.12.2007 (3sat)
Nicht einmal 20 Gebäude hat der Schweizer Architekt Peter Zumthor (64) bisher gebaut, und doch zählt er inzwischen zu den bedeutenden Baumeistern der Gegenwart. Auch sein jüngster, im September fertig gestellter Bau, das neue Kunstmuseum Kolumba des Erzbistums Köln, wurde von der Architekturkritik einhellig als weiteres Meisterwerk des Schweizer Architekten gefeiert. Der Bau bezieht sich ganz auf seinen historischen Ort in der Kölner Innenstadt. Er wächst aus den Ruinen der im Krieg zerstörten gotischen Kirche St. Kolumba gleichsam heraus und überwölbt sowohl eine bedeutende archäologische Ausgrabungsstätte als auch die von dem Kölner Architekten Gottfried Böhm 1949 mitten in die Trümmer gesetzte kleine Marienkapelle. Wegen der Einhausung dieser Kapelle in den Museumsbau kam es zum Streit zwischen den beiden berühmten Architekten Böhm und Zumthor, und auch Kirchenbesucher protestierten - sie vermissen das helle Tageslicht in ihrer Kapelle. Schließlich beschwerten sich auch noch Anwohner, weil ihnen jetzt der "Museumsklotz" den beliebten Blick auf den Kölner Dom versperre. Der Film geht auf die Kritik ein, stellt aber die jahrelange Arbeit aller an dem Bau Beteiligten in den Mittelpunkt : vom Ziegelarbeiter bis zum Kardinal treten sie alle gleichberechtigt im Dokumentarfilm von Ludwig Metzger auf. Das Ergebnis ein schnörkelloser, genau beobachtender Film über die jahrelange intensive Arbeit an einem bedeutenden Bauwerk. Der Film endet vor der Eröffnung von Kolumba am 15. September 2007. Er zeigt also nicht das fertig eingerichtete Kunstmuseum, sondern das Einrichten und Vorbereiten von einzelnen Kunstwerken für die Ausstellung.
(3sat)