'Lieber Fidel...' schreibt Marita Lorenz, bevor sie sich im Frühjahr 2000 aufmacht zu einer Reise nach Kuba; einer Reise in ihre Vergangenheit mit Fidel Castro. Der Filmemacher und dreifache Grimme-Preisträger Wilfried Huismann hat sie auf dieser Reise begleitet und das gefährliche Drama ihrer lebenslangen Liebe zu Fidel Castro dokumentiert. Maritas Geschichte öffnet zugleich einen atemberaubenden Blick in die Geheimnisse des Kalten Krieges. 1959 lernt die in Bremen geborene und damals 19-jährige Marita Fidel Castro an Bord der 'Berlin' kennen. Ihr Vater ist der Kapitän. Marita bleibt als Geliebte Fidel Castros in Havanna und wird von ihm schwanger. Nachdem sie ihr Kind durch eine erzwungene Abtreibung verloren hat und auch Fidel das Interesse an ihr verliert, erkennt die CIA in ihr das ideale Werkzeug, um Fidel Castro zu ermorden. In Miami wird sie dazu einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. 'Sie machten einen Roboter aus mir', erinnert sich die heute 61-Jährige. Die 'Ausbilder' wussten, dass sie als Kind im KZ Bergen-Belsen war und nach dem Krieg, als 7-Jährige, vergewaltigt wurde. 'Sie sagten, wer Bergen-Belsen überlebt hat, kann auch für die CIA arbeiten.' Mit ihrem Sohn Mark begibt sich Marita nun auf ihre vielleicht letzte Reise nach Kuba. Marita ist auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und sie will Fidel wieder sehen. In dem 90-minütigen dokumentarischen Kinofilm entfaltet sich die faszinierende, komische und tragische Lebensgeschichte einer Überlebenskünstlerin. Eine Abenteuerreise von Bremen über New York, Miami nach Havanna. Sie hat das KZ überlebt, eine Vergewaltigung, die CIA, Castro, die Mafia und den Kalten Krieg. Der Film ist ein Versuch, ihren Beweggründen und ihren verborgenen Wahrheiten auf die Spur zu kommen. Ein dokumentarischer Liebesthriller voller Poesie, in dem sich ein dramatisches Kapitel der Geschichte des 20. Jahrhundert spiegelt.
(One)