Lizzie (Emily Mortimer) hat vor neun Jahren ihren gewalttätigen Mann verlassen und befindet sich seither auf der Flucht vor ihm. Ruhelos zieht sie mit ihrem knapp zehnjährigen Sohn Frankie (Jack McElhone) und ihrer Mutter (Mary Riggans) von Ort zu Ort. Auch in der schottischen Hafenstadt, in der sie sich eben niedergelassen haben, wird sie wohl nicht lange bleiben. Frankie lässt sie im Glauben, sein Vater bereise als Matrose auf dem grossen Ozeandampfer HMS Accra die Weltmeere. Der Knabe ist taub und findet nur schwer Freunde. Viel lieber kommuniziert er aber eh mit seinem Vater, schreibt ihm Briefe; darin schüttet er ihm das Herz aus und bekommt Antworten aus den entlegensten Winkeln der Welt. In Wahrheit kommen die Briefe von Lizzie, die Frankies Briefe liest und beantwortet. Seit Jahren lässt sie ihren Sohn im Glauben, er habe einen Vater, der an ihn denkt. Doch eines Tages gerät Lizzies sorgsam aufgebautes Lügengebäude ins Wanken: Die Accra legt im Hafen von Glasgow an. Ein Schulkollege wettet mit Frankie, dass sein Vater gar nicht auf dem Schiff sei, und falls doch, dass dieser ihn sicher nicht besuchen komme. Als Lizzie durch Frankies Brief von der Wette erfährt, weiss sie, dass sie handeln muss. Aber woher bekommt sie bloss einen Mann, der für ein paar Stunden den Vater ihres Jungen spielen würde? Regisseurin Shona Auerbach gibt mit dem herzerwärmenden Drama "Lieber Frankie" ihr Spielfilmdebüt, und auch Drehbuchautorin Nina Gibb ist eher ein unbeschriebenes Blatt. Ihre Geschichte um drei Aussenseiter, die sich unter ungewöhnlichen Umständen zusammenraufen, trifft mitten ins Herz. Der Film hält die perfekte Balance zwischen Hollywood'schem Herzschmerz-Melodram und britischem "Kitchen sink"-Realismus und berührt vor allem auch dank der grossartigen Hauptdarsteller: Emily Mortimer kennt man aus Woody Allens "Match Point" und Martin Scorseses "Shutter Island". Gerard Butler gab sein Debüt auf der Leinwand 1997 in "Mrs Brown". Seither hat sich der Schotte mit irischen Wurzeln in Hollywood mit Rollen in den unterschiedlichsten Genres ("300", "P.S. I Love You", "Law Abiding Citizen" und "Bounty Hunter") in die erste Liga Hollywoods hochgespielt.
(SRF)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 21.04.2005
Internationaler Kinostart: 04.05.2004
Cast & Crew
- Regie: Shona Auerbach
- Drehbuch: Andrea Gibb
- Produktion: Caroline Wood, Alistair Hopkins
- Musik: Alex Heffes
- Kamera: Shona Auerbach, Margaret Horspool
- Schnitt: Oral Norrie Ottey
- Maske: Laura Hill
- Regieassistenz: Marissa Carrera, Joe Geary, Michael Queen
- Ton: Peter Brill