06.06.2019
Das Leben der Chilenin Mariana ist grossmehrheitlich fremdbestimmt. Ihr Vater hat sie zwar zur Geschäftsführerin seiner Firma gemacht, doch mehr als eine gelegentliche Unterschrift traut er seiner Tochter kaum zu. Marianas Mann Pedro möchte sowohl über ihren widerspenstigen Hund bestimmen, den sie unter keinen Umständen anketten will, als auch über ihren Körper. Trotz ihrer 42 Jahre soll seine Frau ihm noch ein Kind schenken und sich deshalb einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen.
Marianas Rebellion gegen diese Fremdbestimmung beginnt, als sie aus Langeweile anfängt, Reitstunden zu nehmen. Ihr Reitlehrer Juan weckt in Mariana sofort erotische Gefühle. Diese verschwinden auch nicht, als Juan, ein ehemaliger Oberst des Militärs, wegen schwerer Verbrechen während des Pinochet-Regimes angeklagt wird. Als Mariana Juans Vergangenheit nachspürt, kommt damit nach und nach die Gewissheit an die Oberfläche, dass auch ihr Vater in schwere Verbrechen involviert gewesen sein muss.
Marcela Said widmet sich in ihrem zweiten Spielfilm, zu dem sie auch das Drehbuch verfasste, dem komplexen Gefüge aus Schuld, stiller Mittäterschaft und Verdrängung, welche den Umgang der chilenischen Gesellschaft mit dem Pinochet-Regime und dessen Erbe bis heute prägt. Sie tut dies mit dem Fokus auf Chiles Grossbürgertum: Mariana und ihr Vater entstammen der Oberschicht, während Juan dem Mittelstand angehört. Dass genau er angeklagt wird, ist bezeichnend für die Aufarbeitung der Verbrechen während der chilenischen Militärdiktatur. Die Tatsache, dass Juan mit grosser Wahrscheinlichkeit Handlanger war für andere als Marianas Vater, wird elegant unter den Teppich gekehrt.
Antonia Zegers, in Chile eine sehr bekannte Schauspielerin, gelingt es hervorragend, die Ambivalenz ihrer Figur herüberzubringen. Wie umgehen mit der Tatsache, dass der eigene Vater ein Verbrecher war, noch dazu in einer Gesellschaft, die über jene Verbrechen schlicht und einfach schweigt? Neben Antonia Zegers spielen in «Los perros» Alfredo Castro («No!», «El Club»), Rafael Spregelburd («Zama») und der erst kürzlich verstorbene Schauspieler und Drehbuchautor Alejandro Sieveking («El Club»).
«Los perros» sorgte an mehreren Filmfestivals für Aufsehen, so auch an den Filmfestspielen Cannes, wo der Film für den Preis der Semaine de la critique nominiert war. Bei der Presse kam der Film ebenfalls gut an. So urteilte der Filmdienst: «Mit ungeheurer Präzision gelingt Marcela Said eine dichte, spannungsgeladene Betrachtung der Gewaltverhältnisse, die Lateinamerika bis heute prägen.»
Marianas Rebellion gegen diese Fremdbestimmung beginnt, als sie aus Langeweile anfängt, Reitstunden zu nehmen. Ihr Reitlehrer Juan weckt in Mariana sofort erotische Gefühle. Diese verschwinden auch nicht, als Juan, ein ehemaliger Oberst des Militärs, wegen schwerer Verbrechen während des Pinochet-Regimes angeklagt wird. Als Mariana Juans Vergangenheit nachspürt, kommt damit nach und nach die Gewissheit an die Oberfläche, dass auch ihr Vater in schwere Verbrechen involviert gewesen sein muss.
Marcela Said widmet sich in ihrem zweiten Spielfilm, zu dem sie auch das Drehbuch verfasste, dem komplexen Gefüge aus Schuld, stiller Mittäterschaft und Verdrängung, welche den Umgang der chilenischen Gesellschaft mit dem Pinochet-Regime und dessen Erbe bis heute prägt. Sie tut dies mit dem Fokus auf Chiles Grossbürgertum: Mariana und ihr Vater entstammen der Oberschicht, während Juan dem Mittelstand angehört. Dass genau er angeklagt wird, ist bezeichnend für die Aufarbeitung der Verbrechen während der chilenischen Militärdiktatur. Die Tatsache, dass Juan mit grosser Wahrscheinlichkeit Handlanger war für andere als Marianas Vater, wird elegant unter den Teppich gekehrt.
Antonia Zegers, in Chile eine sehr bekannte Schauspielerin, gelingt es hervorragend, die Ambivalenz ihrer Figur herüberzubringen. Wie umgehen mit der Tatsache, dass der eigene Vater ein Verbrecher war, noch dazu in einer Gesellschaft, die über jene Verbrechen schlicht und einfach schweigt? Neben Antonia Zegers spielen in «Los perros» Alfredo Castro («No!», «El Club»), Rafael Spregelburd («Zama») und der erst kürzlich verstorbene Schauspieler und Drehbuchautor Alejandro Sieveking («El Club»).
«Los perros» sorgte an mehreren Filmfestivals für Aufsehen, so auch an den Filmfestspielen Cannes, wo der Film für den Preis der Semaine de la critique nominiert war. Bei der Presse kam der Film ebenfalls gut an. So urteilte der Filmdienst: «Mit ungeheurer Präzision gelingt Marcela Said eine dichte, spannungsgeladene Betrachtung der Gewaltverhältnisse, die Lateinamerika bis heute prägen.»
(SRF)
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