Der alte Harpagon ist nicht nur steinreich, sondern auch krankhaft geizig. Verärgert von der Knauserigkeit ihres Vaters suchen seine erwachsenen Kinder Elise und Cléante nach einem Mittel, den knickrigen Alten zur Raison bringen. Sie beschließen, ihn dort zu treffen, wo es den notorischen Geizhals am meisten schmerzt und lassen Harpagons prall gefüllte Geldkassette verschwinden. Der Alte ist außer sich vor Wut. Der alte Harpagon ist so geizig, dass er sich in der Kirche vor der Kollekte drückt, immer nur das gleiche schwarze Wams trägt und mit seinem Personal ständig über Ausgaben streitet. Höchstes Gut auf Erden ist für ihn das liebe Geld: Harpagon ist steinreich, er bewahrt sein ganzes Vermögen in einer metallbeschlagenen Truhe auf, die er im Garten vergraben hat. Mindestens einmal pro Tag vergewissert er sich, dass sie noch da ist. Besonders Harpagons erwachsene Kinder leiden unter der Knickrigkeit des Alten: Tochter Elise soll nach dem Willen des Vaters den 50-jährigen Anselme heiraten, da dieser als einziger Kandidat auf die Mitgift verzichten will. Und für seinen Sohn Cléante hat Harpagon eine begüterte Witwe ausgesucht. Er selbst will die bildschöne Nachbarstochter heiraten, deren Herz er mithilfe der Kupplerin Frosine erobern will. Doch die Kinder sind mit den Plänen Harpagons nicht einverstanden: Sohn Cléante ist selbst in die hübsche Marianne verliebt, Elise will Harpagons Haushofmeister Valére heiraten. So verbünden sich die vier mit der um ihren Lohn geprellten Frosine. Gemeinsam setzten sie alles daran, den Geizkragen an seiner verwundbarsten Stelle zu treffen. Als eines Tages Harpagons Geldtruhe verschwindet, ist der Alte außer sich vor Wut. "Louis, der Geizkragen" ist eine ausgelassene Komödie mit dem französischen Komiker Louis de Funes, der hier in einer Glanzrolle als explosiver Giftzwerg zu sehen ist. Zusammen mit seinem Stammregisseur Jean Girault ("Der Gendarm von St. Tropez") führte de Funes diesmal auch Regie.
(BR)
Frankreichs Star-Komiker Louis de Funès hat in dieser Verfilmung von Molières Komödie "Der Geizige" eine Paraderolle als geifernder, heftig grimassierender und Tritte austeilender Giftzwerg voller Tücke und Bosheit, der nur dem Mammon huldigt. Louis de Funès (1914 bis 1983) hieß in Wahrheit Carlos Louis de Funès de Galarza und stammte aus einer spanischen Adelsfamilie. In der Rolle des tollpatschigen Gegenspielers von 'Fantomas', als "Ferienschreck" Balduin und als spießiger Gendarm von St. Tropez feierte er seine größten Publikumserfolge. Da war er immerhin schon über fünfzig! Anfang der 70er Jahre erlitt Louis de Funès, der in seinen Filmen meist den hektischen Choleriker spielt, einen Herzanfall und drosselte daraufhin sein Arbeitspensum. Seine letzten Filme waren die Komödien "Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe" und 'Louis und seine verrückten Politessen'. Der bekannte Filmkomiker starb am 28. Januar 1983 im Alter von 68 Jahren.
(Nitro)
Länge: ca. 120 min.
Deutscher Kinostart: 27.03.1980
Original-Kinostart: 05.03.1980 (F)
Cast & Crew
- Regie: Louis de Funès, Jean Girault
- Drehbuch: Louis de Funès, Jean Girault
- Produktion: Bernard Marescot, Les Films Christian Fechner, Christian Fechner, Bernard Artigues
- Musik: Jean Bizet
- Kamera: Edmond Richard
- Schnitt: Michel Lewin
- Szenenbild: Sydney Bettex
- Maske: Anne-Marie Branca-Martiquet, Anatole Paris, Alain Folgoas
- Kostüme: Rosine Delamare
- Regieassistenz: François Mimet, Bernard Seitz
- Ton: Paul Lainé
- Spezialeffekte: Hervé Lelièvre
- Choreographie: Jean Guélis