Harry ist gezeichnet: Sein Gesicht ist bedeckt von einem unübersehbaren Makel, einem Brandmal in Form der Insel Madagaskars. In der auf oberflächliche Schönheit und Jugendkult fixierten Schwulenszene sieht Harry (John Hannah aus „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“). keine Chance mehr für sich. Weil er sich dort unerwünscht und als Fremdkörper fühlt und seine Wünsche nach Sex und Liebe unerfüllbar erscheinen, bricht auf zu einer ziellosen Fahrt an die walisische Küste und in ein neues Leben. Am Meer stolpert er über den schon etwas älteren bärbeißigen und bärtigen Gerüstbauer Flint (Bernard Hill aus „Operation Walküre“). Er ist ein Einzelgänger wie er, ein Außenseiter und Eigenbrötler. Fern der großstädtischen Zivilisation und ihren eigenen Mechanismen, finden sie die Liebe, die ihnen unter den anderen Menschen nicht zugestanden ist. Ein seltsames Paar, ein Paar der Extreme.
(TIMM)
Was diese Männer im Innersten füreinander fühlen, der zuvor nur als Regisseur von schwulen Kurzfilmen bekannte Brite Chris Newby („Relax“) verschweigt mehr, denn er verrät. Fragmentarisch und leicht verrätselt erzählt er seine Liebesgeschichte, vermischt sie mit Traumsequenzen und surrealen, die Wirklichkeit überhöhenden Szenen. Ein dialogarmes, visuell bestechendes Kammerspiel voll Komik und Tragik, Hoffnung und Verzweiflung, deren dritter Hauptdarsteller die ungestüme Natur dieser Küstenregion ist.
Ausgezeichnet mit dem Directors' Week Award des Festival Internacional de Cinema do Porto.
Ausgezeichnet mit dem Directors' Week Award des Festival Internacional de Cinema do Porto.
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 20.02.1997
Original-Kinostart: 26.01.1996 (GB)
Deutsche TV-Premiere: 10.10.2009 (TIMM)
Cast & Crew
- Regie: Chris Newby
- Drehbuch: Chris Newby
- Produktion: Julie Baines
- Kamera: Oliver Curtis