"Kennst du die fünf Phasen der Trauer?", sorgt sich die attraktive Psychotherapeutin Ohiana um den 30-jährigen Augenarzt Max, mit dem sie zusammen in einer Praxis in Paris arbeitet. Denn seitdem vor kurzem Max' Mutter Monique unerwartet verstorben ist, scheint sich der Augenarzt komplett abzukapseln. Entsprechend beruhigt es Ohiana nicht wirklich, als ihr Max nun erklärt, dass es ihm sehr gut ginge, denn schließlich erscheine ihm seine Mutter seit ihrem Tod regelmäßig. Und das immer dann, wenn er eines von den vielen im Gefrierschrank lagernden Gerichten von Monique isst, welche die Restaurantbesitzerin zu Lebzeiten für ihn gekocht hat. Denn obwohl Max mit seinen 30 Jahren nicht mehr zu Hause wohnt, hatte er sich immer noch rundum von seiner Mutter versorgen lassen und alles mit ihr geteilt. Was gerade auch für seine beiden Schwestern nicht immer leicht war. Aber deshalb ist Max nun umso glücklicher, dass ihn seine Mutter heimsucht. Auch wenn er es im ersten Moment kaum hatte glauben können und sogar um Erklärung ringend dem verdutzen Rabbi auf dem Friedhof auf die Herrentoilette gefolgt war. Doch jetzt genießt Max einfach nur noch die Zeit mit seiner Mutter, die nun überall mit dabei ist: zu Hause beim Kochen in der Küche, beim Film schauen auf der Couch im Wohnzimmer und sogar auf dem Motorroller in den Straßen von Paris. Erst als Max und seine Kollegin Ohiana eine leidenschaftliche Affäre beginnen, wird Moniques ständige Anwesenheit problematisch. Nicht nur dass seine Mutter einiges an der jungen Frau auszusetzen hat, auch taucht sie immer in den ungünstigsten Momenten auf und tut alles, um die aufkeimende Beziehung der beiden zu sabotieren. Und obwohl Ohiana viel Verständnis für Max' Situation zeigt, gerät auch sie an ihre Grenzen. So dass Max bald vor einer schwierigen Wahl steht: entweder Ohiana oder seine tote Mutter …...
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"Meine überirdische Mutter" ist das vielversprechende, skurril-komische Langspielfilmdebüt vom Regisseur Nathanaël Guedj. Die französische Komödie vermischt schrägen Humor mit Emotion und Elementen aus der Psychoanalyse zu einem ungewöhnlichen, sehr erfrischenden Film. In der Rolle der Ohiana, einer der Hauptfiguren neben Félix Moati als Max und Gilles Cohen als sein Onkel Philippe, ist Sara Giraudeau zu sehen, die 2018 mit dem französischem Filmpreis César für die beste Nebenrolle in "Petit paysan" ausgezeichnet wurde.
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Länge: ca. 89 min.
Deutsche TV-Premiere: 10.04.2020 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Nathanaël Guedj
- Drehbuch: Nathanaël Guedj, Sophie Glaas, Marc Syrigas, Alexandre Smia
- Produktion: Jean-Christophe Barret, Tonie Marshall, Véronique Zerdoun, Alliance de Production Cinematographique, Tabo Tabo Films, Région Nouvelle-Aquitaine, TV5 Monde, Playtime
- Produktionsfirma: ARTE
- Musik: Philippe Jakko
- Kamera: Eric Blanckaert
- Schnitt: Richard Marizy
- Maske: Clarisse Domine
- Kostüme: Olivier Ligen