Mohammed ist 18 und sieht von seinem Haus aus die Flugzeuge in Tegel starten. Vor dem Krieg aus dem Libanon nach Deutschland geflohen, sucht der junge Palästinenser nach Orientierung in einer Welt von Männern: Da ist Achim, der ruppige Chef der Motorradwerkstatt, in der er aushilft, dann der Kollege, der von seinen Erfahrungen bei der Fremdenlegion erzählt - und vor allem Lakhdar (27), sein exzentrischer und draufgängerischer Bruder. Ohne ihre Eltern leben die beiden in der heruntergekommenen, ehemaligen Familienwohnung. Zwischen prekärer Arbeit und der Hoffnung auf eine Ausbildung, zwischen heroischen Geschichten von Kameradschaft und den eigenen Kriegserinnerungen, zwischen den Ratschlägen und den irren Delirien seines Bruders stellt sich Mohammed die Frage: Was heißt es eigentlich, ein Mann zu sein? Der in engem Kontakt mit den zwei Hauptdarstellern entwickelte, semi-dokumentarische Film nimmt uns mit in die Erfahrungswelt eines jungen Mannes, der staunt, glaubt, enttäuscht wird, wieder hofft und wieder ernüchtert wird, bis er es nicht mehr aushält. Regisseurin Aline Fischer legte mit der schmerzhaft realistischen Studie über einen jungen Migranten in Berlin ihren Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf" vor. "Meteorstraße" erlebte seine Uraufführung auf der Berlinale 2016 als Eröffnungsfilm der Sektion "Perspektive Deutsches Kino" und in der Cross-Sektion "Generation" und erhielt auf der Berlinale auch eine Nominierung für den Besten Erstlingsfilm, ebenso wie weitere Auszeichnungen in 2016, u.a. den Nachwuchsdarstellerpreis für Hussein Eliraqui beim Filmkunstfest Schwerin.
(rbb)
Länge: ca. 84 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.04.2018 (rbb)
Cast & Crew
- Regie: Aline Fischer
- Drehbuch: Aline Fischer, Lucas Flasch
- Produktion: Susann Schimk, Jörg Trentmann, Jan Mocka, Credofilm, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
- Produktionsfirma: rbb
- Musik: Matija Strnisa
- Kamera: Maurice Wilkerling
- Schnitt: Jamin Benazzouz, Jörg Volkmar