Der junge Brigadier José verliebt sich in die bildhübsche heißblütige Zigeunerin Carmen, die mit ihm leichtes Spiel hat. Als er aus Eifersucht ihren Freier tötet, seinen Kommandanten, flieht er schwerverletzt mit Carmen zu ihrer Schmugglerbande in den Bergen. Als deren Anführer erweist sich überraschend Carmens Ehemann, gerade aus dem Gefängnis entlassen. Zwischen ihm und José entbrennt eine Rivalität auf Leben und Tod. Der junge Offiziersanwärter José (Franco Nero) versieht in einer Tabakmanufaktur in Sevilla seinen Dienst, als die schöne Zigeunerin Carmen (Tina Aumont) blutigen Streit entfesselt. Er nimmt die temperamentvolle Frau fest, doch mit ihren unübersehbaren Reizen und einem flinken Mundwerk gelingt es ihr, ihn so zu verwirren, dass sie fliehen kann. José wird deshalb degradiert und in den Arrest geschickt. Doch schneller als vermutet treffen beide wieder aufeinander und er beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihr. Eines Tages überrascht er sie mit einem Freier, ausgerechnet seinem Kommandanten (Franco Ressel). Als der ihn zutiefst demütigt, tötet José ihn ohne Absicht im Streit. José flieht schwerverletzt mit Carmen zu ihren Leuten, die sich mit Schmuggel und Überfällen über Wasser halten, in die Berge. Der junge Remendado (Alberto Dell'Acqua) pflegt ihn gesund und gemeinsam planen sie den Überfall auf einen englischen Diplomaten. Eines Tages stößt Miguel Garcia (Klaus Kinski) zu ihnen, Carmens Ehemann, der zwei Jahre im Gefängnis saß. Zwischen beiden Männern entwickelt sich eine verbissene Rivalität. Obwohl José jedes Blutvergießen beim Überfall verbietet, geht Garcia äußerst brutal vor. Wenig später - Carmen wird um Hilfe ins Dorf geschickt - kommt es zwischen beiden Männern zum gnadenlosen Zweikampf, in dem Garcia stirbt. José will nun unbedingt seinen Traum von einer Überfahrt in die Neue Welt wahrmachen, doch Carmen hat sich in einen Stierkämpfer verliebt. Trotzdem unterstützt sie seine Vorbereitungen. Nach der bekannten Erzählung "Carmen" von Prosper Mérimée drehte Luigi Bazzoni einen spannungsgeladenen, abenteuerlichen Film über den Kampf um Liebe und Glück. Kritiker loben: "Kleines Meisterwerk des Italo-Westerns" (VideoWoche), "Einer der dramatischsten Western aller Zeiten" (Chr. Keßler), "mitreißend in grandioser karstiger Landschaft gefilmte Verfolgungsjagden" (Bohlius). Dazu tragen die hervorragenden Darsteller Franco Nero, Tina Aumont und Klaus Kinski ebenso bei wie die bedrohliche Musik. Das MDR FERNSEHEN gratuliert mit der Ausstrahlung von "Der Mann, der Stolz, die Rache" Franco Nero zu seinem 75. Geburtstag am 23. November. Nero, der zu den meistbeschäftigten italienischen Darstellern im internationalen Film gehört, hat nie eine Schauspielschule besucht. Sein Durchbruch gelingt ihm 1966 als eiskalter und einsamer Rächer "Django", dem virtuos in Szene gesetzter Western von Sergio Corbucci. Doch Franco Nero ist klug genug, sich nicht auf das "Django"-Image festlegen zu lassen. Er will ein ernsthafter Schauspieler werden. Die Chance bekommt er bei Damiano Damiani im Mafia-Film "Der Tag der Eule" (DDR-Titel: "Don Mariano weiß von nichts") [1967]. In den Folgejahren prägt er zahlreiche Politthriller mit seinem Spiel. Aber er ist ebenso erfolgreich u.a. in Joshua Logans Filmmusical "Camelot" (1967) oder an der Seite von Catherine Deneuve in Luis Bunuels "Tristana" (1970). Man sieht ihn in Bondartschuks aufwendigem Zweiteiler "Zehn Tage, die die Welt erschütterten" (1982) und in "Querelle" (1982), Rainer Werner Fassbinders letztem Film. Seit den 1980er Jahren spielt Nero vornehmlich fürs Fernsehen, zu den Ausnahmen gehören u.a. 1987 "Djangos Rückkehr" und "Stirb langsam 2" (1990), wo er als Gegenspieler von Bruce Willis auftritt.
(MDR)
Weiterer Titel: Der Mann, der Stolz, die Rache
Länge: ca. 91 min.
Deutscher Kinostart: 11.10.1968
Original-Kinostart: 22.12.1967 (I)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Luigi Bazzoni
- Drehbuch: Luigi Bazzoni, Suso Cecchi D’Amico
- Buchvorlage: Prosper Merimée
- Produktion: Luigi Rovere
- Musik: Carlo Rustichelli
- Kamera: Camillo Bazzoni
- Schnitt: Roberto Perpignani