Der Selbstmord eines gemeinsamen Freundes knüpft ein zartes Band zwischen den Jugendfreunden Toru und Naoko. Nach ihrer ersten gemeinsamen Liebesnacht landet die zerbrechliche junge Frau jedoch in einer Nervenklinik. Während Torus Hoffnung auf ihre Genesung immer mehr schwindet, lernt er die lebenslustige Midori kennen. Der introvertierte Literaturstudent ist aber noch nicht offen für eine neue Beziehung. "Der Duft der grünen Papaya" machte Tran Anh Hung weltberühmt. Mit "Naokos Lächeln", der Adaption des gleichnamigen Kultromans von Haruki Murakami, gelingt ihm ein elegisches Drama von seltener Schönheit und Klarheit. * Während Tokios Studenten in den späten 1960er-Jahren auf die Straßen gehen und über die Weltrevolution diskutieren, zieht Toru Watanabe (Ken'ichi Matsuyama) sich in die Welt der Literatur zurück. Der introvertierte 19-Jährige hat den ein Jahr zurückliegenden Suizid seines besten Freundes Kizuki (Kengo Kora) noch nicht verkraftet. Das Wiedersehen mit dessen Jugendliebe Naoko (Rinko Kikuchi) reißt die kaum vernarbte Wunde wieder auf. Die drei waren unzertrennliche Freunde und teilten fast alles miteinander. Gegen seinen Willen verliebt Toru sich in die labile junge Frau und verbringt eine Nacht mit ihr. Danach verschwindet Naoko spurlos. Erst Wochen später erfährt Toru brieflich von ihrem psychischen Zusammenbruch. Mehrfach besucht er die Suizidgefährdete in einem abgeschiedenen Sanatorium, doch nach immer neuen Rückschlägen wird seine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft zur Geduldsprobe. Die lebenslustige Kommilitonin Midori (Kiko Mizuhara), die er zwischenzeitlich in der Mensa kennenlernt, verkörpert alles, wonach Toru sich bei einer Frau sehnt. Doch die Verantwortung gegenüber Naoko blockiert seine Gefühle. Mit dieser zartbitteren Liebesgeschichte gelang dem japanischen Kultautor Haruki Murakami ein internationaler Bestseller, der allein in seinem Heimatland mehrere Millionen Mal verkauft wurde. Der französisch-vietnamesische Regisseur Tran Anh Hung ("Der Duft der grünen Papaya") konzentriert sich in seiner stilvollen Verfilmung auf die melancholische Essenz der Vorlage. Das Leiden an der Leidenschaft spiegelt der taiwanesische Kameramann Mark Lee Ping Bin mit aufwühlenden Naturbildern und schmerzlich schönen Seelenlandschaften nach außen. Dabei wird dieser Film der großen Gefühle, der auch durch den Soundtrack des britischen Rockmusikers Jonny Greenwood überzeugt, mit erfrischendem Humor geerdet: etwa wenn die japanischen Studenten vor der Stürmung des Hörsaals zunächst höflich ihren Professor um Erlaubnis bitten.
(SWR)
Länge: ca. 133 min.
Deutscher Kinostart: 30.06.2011
Internationaler Kinostart: 02.09.2010
Original-Kinostart: 11.12.2010 (J)
Deutsche TV-Premiere: 10.08.2014 (Das Erste)
FSK 12
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Mariko Yamanaka
- Regie: Tran Anh Hung
- Drehbuch: Tran Anh Hung
- Produktion: Shinji Ogawa, Chihiro Kameyama, Masao Teshima, Takashi Ishihara, Susumu Isono, Hiroyuki Ogawa, Yasushi Shiina, Yusuke Taguchi, Shinji Takeuchi, Hironori Terashima, Fuji Television Network, Norwegian Wood Film Partners
- Produktionsfirma: Asmik Ace
- Musik: Jonny Greenwood
- Kamera: Mark Lee Ping Bin
- Schnitt: Mario Battistel
- Regieassistenz: Masaru Ikeda, Hideaki Jimbo, Shozo Katashima, Yu Koreyasu, Mitsutomo Maeda, Koichi Tanaka, Yuko Yamamoto
- Ton: Philippe Amouroux, Fabrice Conesa, Yukio Hokari, Natsuko Inoue, Hiroshi Ishigai
- Spezialeffekte: Shoko Azami