Der Kurzfilm erzählt die Geschichte eines alten Paares, das sich weigert, seinen körperlichen und geistigen Verfall anzuerkennen. Demenz-Sisyphus und depressive Alltagslethargie verwandeln Paul und Elisabeth in hilflose Marionetten ihrer selbst. Die Nacht wird zum Tag und der Alltag zum Alptraum. In der symbiotischen Beziehung zwischen Pauls noch wachem Geist und Elisabeths körperlicher Rüstigkeit versuchen sie, ihr Leben ohne große Hilfe von außen aufrecht zu halten. Aber Verzweiflung und andere Ermüdungserscheinungen nagen schon länger an ihnen und so ist es kein Wunder, dass Paul mittlerweile drei Schlaftabletten hintereinander nimmt und Elisabeth ihn mächtig beschimpft, als sie zum wiederholten Male das Bettlaken wechseln muss. Paul und Elisabeth sind am Ende ihrer Kräfte. Sie wissen beide, dass sie ein Leben ohne fremde Hilfe nicht mehr führen können. Anerkennen wollen sie diesen Umstand deshalb aber noch lange nicht. "Nicht im Traum" ist der Gewinner des Filmförderpreises der Kunstministerin im Nationalen Wettbewerb beim Filmfest Dresden 2019. "Realistisch dargestellt erleben wir Szenen, die zum Leben gehören, uns alle, früher oder später, mittel- oder unmittelbar betreffen. Behutsam, mit großer Sorgfalt und Reife inszeniert, mutig und glaubwürdig gespielt, überzeugt der Film auch durch präzisen Schnitt und klassische Bildsprache. Er führt uns fast zärtlich an die Protagonisten und lässt uns intensiv mitfühlen", so die Jurybegründung.
(MDR)
Länge: ca. 19 min.
Deutsche TV-Premiere: 27.11.2020 (MDR)
gezeigt bei: MDR Kurzfilmnacht (D, 2005)
Cast & Crew
- Regie: Astrid Menzel
- Drehbuch: Astrid Menzel
- Produktion: Mike Beilfuß, Matthias Greving, Astrid Menzel, Kinescope Film
- Produktionsauftrag: MDR
- Musik: Oliver Pauls
- Kamera: Lukas Eylandt
- Schnitt: Christian Dubuisson, Astrid Menzel