Trotz ihrer geografischen, historischen und kulturellen Nähe gingen die drei jungen Demokratien Spanien, Portugal und Griechenland beim Umgang mit ihrer Vergangenheit in den 70er Jahren unterschiedliche Wege. Spanien, das sich für eine Amnestie entschied, wird heute von seiner Vergangenheit eingeholt. Portugal und Griechenland, wo die Verbrecher verurteilt wurden, scheinen auf den ersten Blick besser mit der eigenen Geschichte umzugehen. Doch stimmt das? Archivmaterial, Aussagen von Zeitzeugen und Bilder von symbolträchtigen Orten stehen im Zentrum dieser Zeitreise. Mittäter von damals und prominente Wegbereiter der anschließenden Demokratisierung sowie Vertreter der jüngeren Generation kommen zu Wort. Für Spanien beispielsweise José Maria Aznar, ehemaliger Ministerpräsident und Gegner des "Gesetzes zur historischen Erinnerung", und Leyre Pajín, heute Parteisekretärin der Sozialisten und einst Verfechterin des besagten Gesetzes. Für Portugal äußern sich der hochrangige Kommunist Ruben De Carvalho, drei der "Hauptmänner der Aprilrevolution", Vasco Lourenço, Vitor Alves und Otelo De Carvalho, sowie Jorge Sampaio, Anwalt der politischen Häftlinge unter Salazar, der 1996 zum Präsidenten gewählt und 2001 wiedergewählt wurde. Den Fall Griechenland erläutern der Historiker Christos Lazos, der dem Organisationskomitee des Aufstands von 1973 angehörte, Konstantin Mitsotakis, Premierminister zwischen 1990 und 1993, und der Dichter und Kommunist Titos Patrikios, der 1950 verschleppt worden war.
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Länge: ca. 110 min.
Deutsche TV-Premiere: 14.04.2010 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Pierre Beuchot