Weiterer Titel: Liebe Grüße aus Dürnau
Deutsche TV-Premiere: 01.05.2009 (SWR Fernsehen)
Bereits vor 13 Jahren hat die Filmemacherin Eva Witte Frauen in der Landwirtschaft, Bäuerinnen, in Dürnau porträtiert: verschiedene Generationen, unterschiedliche Lebensentwürfe. Vieles, was damals anklang, ist heute Realität. Von damals 15 Bauern gibt es heute noch eine Handvoll in Dürnau. Das ist vergleichsweise viel für diesen Landstrich in Oberschwaben, zwischen Alb und Bodensee. Aber die Veränderungen haben keine dramatischen Spuren hinterlassen. Sie gehen nach innen, langsam, immer tiefer, quer durch die Gemeinschaft. Aber noch funktioniert das Miteinander - wie und um welchen Preis? Mit dieser Frage haben sich Eva Witte und ihr Kamerateam über Wochen an den Dorfbrunnen, auf Bänke und an Küchentische gesetzt und einfach eingefangen, was es zu sehen, zu hören, zu erleben gab. Da gesteht der Landwirt Bruno Müller, der jetzt mit seiner Frau die Bäckerei betreibt, wie viel Überwindung es ihn anfangs gekostet hat, Teig zu kneten. Albert Neher steht mit seinen 83 Jahren noch spät abends am Feldrand und bibbert mit seinem Sohn um die Rapsernte. Außerdem gibt es einen Einblick ins Dürnauer Nachtleben. Wenn Müllers die Öfen anwerfen und Stefanie Neher schlafen möchte, geht die Dorfjugend ins "Juze", was keinesfalls ein gewöhnliches Jugendzentrum ist. Der Grundstein wurde vor Jahrzehnten von der Blaskapelle gelegt, und somit vereint das "Juze" seit jeher die konservativen Kräfte mit der aufmüpfigen Jugend. Baumeisters Töchter, Breitschmieds Söhne, alle haben sich hier durchgefeiert, und viele finden Gründe, immer wieder zu kommen. Kein Wunder vielleicht, dass hier das Wort "Heimat" fällt, wenn Manuel Lutz und Thomas Müller räsonnieren, wo sie leben möchten. "Hier in Dürnau", wenn es "arbeitstechnisch" ginge ...
(hr-fernsehen)