Dass das Leben von Nikolaus Harnoncourt, der am 6. Dezember 2014 seinen 85. Geburtstag feiert, seit frühester Kindheit von Musik geprägt ist, ist kein großes Geheimnis. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass bestimmte Komponisten und sogar einzelne Musikstücke verschiedene Lebensphasen Harnoncourts bestimmten oder ihnen eine entscheidende Wendung gaben. Seine frühen Kindheitserinnerungen sind geprägt von den Melodien George Gershwins, die sein Vater für die Familie am Klavier im Grazer Palais Meran intonierte. Eine Radioübertragung von Beethovens 7. Symphonie gab 1947 den entscheidenden Impuls für seinen Berufswunsch: Er wollte Cellist in einem Orchester werden. Seine Karriere als Orchestermusiker beendete er abrupt nach einer Aufführung von Mozarts g-Moll-Symphonie, die nach der Meinung Harnoncourts völlig falsch interpretiert worden war. In den folgenden Jahrzehnten erschuf sich Harnoncourt, zuerst noch als Cellist, dann als Dirigent, seinen eigenen musikalischen Kosmos. Er folgte nur den Leitgestirnen der Musikgeschichte: Monteverdi, Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Offenbach, Strauss, Bizet, Smetana, Dvorak oder auch Gershwin im beginnenden 20. Jahrhundert. Musikhistorisch und biografisch schließt sich hier der Kreis in Harnoncourts Leben. Für "Nikolaus Harnoncourt - Die Musik meines Lebens" stellte der Künstler selbst eine Werkauswahl der für ihn bedeutendsten Musik seines Lebens zusammen. Von der Kindheit bis zur Gegenwart reicht diese musikalische Biografie, die anhand von Konzertausschnitten, Probenarbeiten und persönlichen Kommentaren des Stardirigenten einen Bogen über sein Leben und gleichzeitig über die Musikgeschichte spannt. Mit dem Porträt "Nikolaus Harnoncourt - Die Musik meines Lebens" gratuliert 3sat dem österreichischen Musiker und Dirigenten Nikolaus Harnoncourt zum 85. Geburtstag am 6. Dezember.
(3sat)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 06.12.2014 (3sat)
gezeigt bei: BR-Klassik (D, 2009)
gezeigt bei: Erlebnis Bühne (A, 2011)
Cast & Crew
- Regie: Günter Schilhan
- Drehbuch: Günter Schilhan
- Kamera: Erhard Seidl