In «Parallel Lives» begegnet der Basler Filmemacher Frank Matter vier Menschen, die am gleichen Tag wie er geboren sind. Gemeinsam tauchen sie mit unterschiedlichen Sinneseindrücken in die vergangene Lebenswelt ein. Die bleibende Armut oder der Rausch des Wirtschaftsbooms wie auch historische Weltereignisse haben die Weichen für ihre Gegenwart gestellt. Durch Archivaufnahmen und persönlichen Erzählungen der Kinder des 8. Juni 1964 entsteht ein universaler Klangteppich eines Zeitgeists. Der Pariser Michel Berardi wuchs im Korsett einer bürgerlichen Familie auf. Bald flieht er nach Los Angeles in die Punkszene. Durch die Kulturrevolution erlebte Li Pujian eine parteikonforme Kindheit. Nach dem Zerfall wird er selbst zum Zahnrädchen des Wirtschaftsaufschwungs in Hangzhou. Obwohl Zukiswa Ramncwana studierte Wirtschaftsexpertin ist, steht sie nach dem Ende der Apartheid vor den politischen Trümmern und der Jobsuche als Vorhangnäherin. Als Tochter einer amerikanischen Soldatenfamilie sehnt sich Melissa Hensy nach jahrelangen Umzügen nach Langeweile und Stabilität. Eine Retroperspektive über die Tragweite von Entscheidungen.
(SRF)