Die junge Violet wächst bei ihrer Mutter im berüchtigten Bordellviertel von New Orleans auf. Schon früh wird sie in die Prostitution eingeführt. Dann begegnet sie einem Fotografen. Louis Malle drehte seinen ersten amerikanischen Film nach authentischen Dokumenten. New Orleans im frühen 20. Jahrhundert: Die zwölfjährige Violet bewegt sich als Tochter einer Prostituierten im Bordell zwischen den käuflichen Damen und den Freiern so natürlich wie in einer Großfamilie, deren Funktion das Freudenhaus für die Kleine auch erfüllt. So ist es für Violet selbstverständlich, dass sie selbst schon früh in die Prostitution eingeführt wird, schließlich lebt sie im Rotlichtbezirk Storyville. Als Violets Mutter Hattie einige Jahre später ein bürgerliches Leben beginnt, bleibt Violet im Bordell zurück. Erst als New Orleans' Sittenwächter auf die Barrikaden gehen und die Schließung des Freudenhauses fordern, geht auch Violet. Sie wird die Geliebte eines Fotografen - bis eines Tages ihre Mutter wieder auftaucht. Regisseur Louis Malle behandelt das heikle Thema seines Films weder moralisch noch spektakulär. Vielmehr erreicht er durch seine zurückhaltende Erzählweise eine Ambivalenz, die bewusst mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt. "Pretty Baby" ist Louis Malles erster in den USA realisierter Spielfilm. Er inszenierte ihn nach authentischen Dokumenten, inspiriert durch die Fotografien von John Ernest Bellocq, dessen Figur im Film eine zentrale Rolle spielt. Louis Malle wurde 1978 für "Pretty Baby" beim Filmfestival in Cannes mit dem "Grand Prix de la Commission Supérieure Technique du cinéma français" ausgezeichnet, für die Goldene Palme war er nominiert.
(3sat)
Länge: ca. 110 min.
Deutscher Kinostart: 31.08.1978
Original-Kinostart: 05.04.1978 (USA)
Internationaler Kinostart: 01.01.1978 (CDN)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Louis Malle
- Drehbuch: Polly Platt, Louis Malle
- Produktion: Louis Malle, Polly Platt, Tony Wade, Lindsley Parsons Jr.
- Produktionsfirma: Paramount Pictures
- Musik: Gerald Wexler, Scott Joplin
- Kamera: Sven Nykvist
- Schnitt: Suzanne Fenn
- Regieassistenz: Donald Heitzer, Toby Lovallo, John M. Poer