Séverine Garnier sagt über das gespielte Werk: "1808 bemüht sich Beethoven erneut um eine Unterkunft in Wien zu finden, die seinen Ansprüchen genügt. Zu seinem Glück empfängt ihn seine Freundin, die Gräfin Marie von Erdődy, in ihrem Appartement in der Krügerstraße. Dort lassen sich viele Kammermusikkonzerte organisieren, die Trios Opus 70 sind der Gräfin gewidmet." Es dürfte kein Orchester von Weltrang geben, das Daniel Barenboim nicht leitete, kein renommiertes Opernhaus, an dem er nicht dirigierte. Er ist einer der ganz Großen der Musikszene. Neben seiner musikalischen Genialität steht sein Engagement für Versöhnung und Frieden, das weltweite Anerkennung genießt. Der Maestro begeistert nicht nur Klassikliebhaber, sondern ergreift auch als Humanist das Wort und kritisiert gesellschaftliche und politische Schieflagen. Musik ist für ihn Mittel der Friedenspolitik. Der Kosmopolit lädt in seine Berliner Villa ein, um in ganz privater Atmosphäre mit seinem Sohn Michael Barenboim (Violine) und seinem Freund Kian Soltani (Cello) am Piano zu musizieren: Beethovens "Geistertrio". Daniel Barenboim hat sich ein Leben lang mit dem Wiener Klassiker beschäftigt. Beethoven ist für ihn Inspiration - er gehört zu seinem Musikerleben. Über seine Kindheit in Argentinien, Familie, Idole, gesellschaftliche Werte und natürlich die Musik spricht Daniel Barenboim zwischen den einzelnen Sätzen mit Annie Dutoit. Annie Dutoit, Schweizer Professorin, Schauspielerin, Musikjournalistin und Tochter von Martha Argerich, kennt Daniel Barenboim seit Kindheitstagen. Daniel Barenboim gehört zu ihrer großen Musikerfamilie. So ist dieses Privatkonzert nicht nur ein Rendezvous mit dem Künstler auf "Augenhöhe" im kammermusikalischen Erleben, sondern eine Begegnung mit dem Privatmann Barenboim - ein Zeitdokument, das in dieser Form singulär bleiben wird. Aufzeichnung vom 26. Juli 2020 in Berlin.
(arte)
Länge: ca. 42 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.07.2020 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Martin Mirabel, Mariano Nante
- Produktion: Bel Air Media