Weiterer Titel: Pulse - Das Original
Originalpremiere: 03.02.2001
FSK 16
Länge: ca. 114 min.
Eine Gruppe junger Tokyoter ist in Sorge um ihren Freund, den Computerexperten Taguchi, den seit einiger Zeit niemand mehr gesehen hat. Als seine besorgte Freundin Michi ihn in seiner Wohnung aufsucht, erhängt er sich vor ihren Augen. Zeitgleich macht der Computerlaie Ryosuke Kawashima seine ersten Schritte im Internet. Schon bald stößt er auf eine verstörende Seite, die Bilder von geisterhaften Menschen zeigt; Menschen, die in einem "Bild im Bild" gefangen scheinen. Menschen, die die Seite besucht haben, begehen Selbstmord oder verschwinden auf unerklärliche Weise. Zurück bleiben lediglich schwarze Schlieren an den Wänden oder schwarzer Staub vor den Computern. Ein Internet-User nach Kawashima fährt erschrocken den Computer herunter, doch während er schläft, schaltet sich das Gerät von alleine wieder ein und der Browser geht wieder auf jene Seite, die ihn zu beobachten scheint. Mit der Hilfe einer Informatikerin versucht er, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Doch was wie ein Computervirus aussieht, entpuppt sich als tödliche Seuche. Einer nach dem anderen wird von einer unerklärlichen Schwermut erfüllt, die sich immer rascher über ganz Tokyo ausbreitet und die Stadt in ein apokalyptisches Totenfeld verwandelt. Zwischen abstürzenden Flugzeugen und brennenden Raffinerien klammern sich Michi und Kawashima als buchstäblich letzte Überlebende aneinander.
(arte)
"Pulse" von Kiyoshi Kurosawa ist einer der einflussreichsten Horrorfilme des vergangenen Jahrzehnts. Zusammen mit Hideo Nakata ("Ringu") und Takashi Shimizu ("The Grudge") schuf Kurosawa das Genre des "J-Horrors": neue, japanische Horrorfilme, die mit einerseits fast traditionellen Methoden das Unheimliche und verschiedene Urängste mobilisieren und diese mit alltäglichen Settings und dosierten, aber effektiven Schockeffekten mixen. "Pulse" thematisiert in diesem Umfeld die Einsamkeit; die Gefahr, dass die virtuelle Welt die Menschen buchstäblich nicht mehr loslässt und sie schließlich in einem Einsamkeitskristall einschließt. Der Film verzichtet weitgehend auf Ekel- und Schockeffekte und kriecht doch auf beängstigende Weise unter die Haut. Ausgehend von alltäglichen Situationen und Problemen entwirft der Film ein Schreckensszenario, das in einer kompletten Apokalypse endet. Die brillante Anfangsszene des Films setzt den Ton: Man sieht von hinten eine Frau, die von einem Schiff aus aufs Meer starrt. Während die Stimme der Erzählerin uns erklärt, dass alles an einem ganz gewöhnlichen Tag anfing, springt die Kamera in eine extreme Aufsicht und zeigt das winzig kleine weiße Schiff, das in einen tiefschwarzen Ozean der Schwermut hinein fährt.
(Kabel Eins Classics)
Cast & Crew
- Regie: Kiyoshi Kurosawa
- Drehbuch: Kiyoshi Kurosawa
- Produktion: Ken Inoue, Seiji Okuda, Shun Shimizu, Hiroshi Yamamoto, Atsuyuki Shimoda, Yasuyoshi Tokuma, Daiei Eiga, Hakuhodo, Imagica
- Produktionsfirma: Nippon Television Network
- Musik: Takefumi Haketa
- Kamera: Jun'ichirô Hayashi
- Schnitt: Junichi Kikuchi
- Ton: Makio Ika
- Spezialeffekte: Shûji Asano