Die junge Ilke kommt mit dem Erbe ihres Vaters, einem Koffer voll Schwarzgeld, nach Berlin. Mithilfe eines Privatdetektivs stöbert sie ihre Mutter Barbara auf, die sie seit 20 Jahren nicht gesehen hat. Barbara, eine erfolgreiche Architektin, will Versäumtes wiedergutmachen und nimmt die verlorene Tochter in ihre Familie auf. Doch die unerwartete Begegnung mit der Vergangenheit hält einige Überraschungen parat. Eigentlich wollte sie Rennfahrerin werden. Stattdessen entwirft die Architektin Barbara Bärenklau Siedlungen und Häuser. Die Stabilität ihrer Bauten spiegelt sich auch in ihrem geradlinigen Lebenswandel wider - sie hat zwei Kinder im Teenageralter, ihr Mann Gregor ist Computerspezialist. Doch unverhofft kommt Barbaras Leben durcheinander, als Gregor im ICE-Abteil der jungen Deutsch-Türkin Ilke begegnet. Diese ist mit einem Koffer voller Schwarzgeld, dem Erbe ihres verstorbenen Vaters, eines Teppichhändlers, unterwegs nach Berlin, um ihre Mutter zu suchen. Mithilfe des Privatdetektivs Samuel Eisenstein findet Ilke diese schließlich auch - es ist niemand anderes als Barbara. Nach und nach nähern sich die beiden Frauen einander an. Barbara bittet ihre verlorene Tochter um Verzeihung dafür, dass sie nie nach ihr gesucht hat. Als Wiedergutmachungsversuch öffnet sie ihr Haus und Familie und will fortan mit Ilke das Leben teilen. Gregor und die Kinder sind zunächst froh über das neue Familienmitglied. Doch Barbaras Begegnung mit der Vergangenheit hält weitere Überraschungen parat. Lässig, elegant und im typischen Rudolf-Thome-Stil erzählt "Rot und Blau" von der Wiederkehr des Verdrängten, nicht als Heimsuchung, sondern als Bereicherung. Thomes einfühlsame und unaufdringliche Inszenierung setzt ein Gegengewicht zum "schweren" Thema des Älterwerdens. Die Figuren sind lebensnah gezeichnet - und doch hat die mit Krimi- und Komödienelementen garnierte Geschichte, wie so oft bei dem Regisseur, märchenhafte Züge.
(BR Fernsehen)
Weiterer Titel: Rot und Blau: Zeitreisen - Die Vergangenheit
Länge: ca. 122 min.
Deutscher Kinostart: 15.01.2004
Film einer Reihe:
- Rot und Blau (D, 2002)
- Frau fährt, Mann schläft (D, 2004)
- Rauchzeichen (D, 2006)
Cast & Crew
- Regie: Rudolf Thome
- Drehbuch: Rudolf Thome, Peter Lund
- Produktion: Rudolf Thome
- Musik: Wolfgang Böhmer
- Kamera: Michael Wiesweg
- Schnitt: Dörte Völz-Mammarella