USA während des Zweiten Weltkrieges: Als es in einer Flugzeugfabrik zu einem Brand kommt, wird der Arbeiter Barry der Sabotage beschuldigt. Um seine Unschuld zu beweisen, flieht er vor der Polizei und begibt sich auf die Suche nach dem echten Attentäter. - Ein effektvoller Hitchcock-Thriller, der das bekannte Motiv des Unschuldigen auf der Flucht grandios und stilbildend ausspielt. 1940 wird der US-amerikanische Rüstungsarbeiter Barry Kane beschuldigt, einen Brandanschlag auf seine Fabrik ausgeübt zu haben. Bei dem Sabotageakt verbrannte sein bester Freund bei lebendigem Leibe, als er unwissentlich einen manipulierten Feuerlöscher bediente. Daraufhin macht sich Barry auf die Suche nach dem wahren Schuldigen. Dabei stößt er mit der Unterstützung einer jungen Frau auf ein weit verzweigtes Verschwörungsnetzwerk, das verdeckt inmitten der US-amerikanischen Gesellschaft operiert. In den 1940er-Jahren beteiligte sich Alfred Hitchcock - wie Fritz Lang - an den Kriegsanstrengungen und der Antinazi-Propaganda in den großen Hollywood-Studios: Er drehte einige bedeutende Spionagefilme, die unmittelbar auf den Krieg in Europa reagierten oder den US-amerikanischen Interventionismus im Kampf gegen Hitler-Deutschland unterstützten. Dabei ist "Saboteure" auch und vor allem ein echter Hitchcock-Film, denn es geht um einen zu Unrecht Beschuldigten, der die Flucht ergreift und fest entschlossen ist, die wahren Verbrecher zu finden, um seine Unschuld zu beweisen. "Saboteure" fand zwar großen Publikumszuspruch, wurde aber im Schaffen des Regisseurs als weniger bedeutend eingestuft. Der Film galt als bloßer Rohentwurf zu Hitchcocks späteren Meisterwerken, insbesondere dem 1959 gedrehten Klassiker "Der unsichtbare Dritte" mit Cary Grant. Dennoch ist "Saboteure" ein Lehrbeispiel für Regie und filmische Erzählweise. Das Werk vereint mehrere Bravourstücke des Meisters in sich: etwa die berühmte und symbolstarke Abschlussszene auf der Freiheitsstatue, die Hitchcock im "Unsichtbaren Dritten" wiederum variierte und als Verfolgungsjagd auf den gigantischen Präsidentenköpfen des Mount-Rushmore-Monuments inszenierte. Ein weiteres Beispiel ist die großartige Schießerei in einem Kinosaal. In dieser außerordentlich wirkungsvollen Film-im-Film-Szene wird ein Zuschauer von Schüssen verletzt, die während der Vorführung eines Kriminalfilms direkt von der Leinwand zu kommen scheinen und zunächst Verblüffung, dann Panik beim Publikum auslösen.
(3sat)
Länge: ca. 108 min.
Deutscher Kinostart: 16.05.1958
Original-Kinostart: 24.04.1942 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Sir Alfred Hitchcock
- Drehbuch: Peter Viertel, Joan Harrison, Dorothy Parker
- Produktion: Frank Lloyd, Jack H. Skirball
- Musik: Frank Skinner
- Kamera: Joseph A. Valentine
- Schnitt: Otto Ludwig