Bayerns gigantischstes Bauwerk, der Flughafen Franz Josef Strauß, sorgte seinerzeit für viel Rummel. Als der Flughafen am 17. Mai 1992 endlich feierlich eröffnet wurde, waren 23 Jahre seit dem ersten Planungsstadium vergangen, geprägt von Protesten, Skandalen, Demonstrationen und Kostenexplosionen. Die beiden Filmemacher Wolfgang Ettlich und Elke Jeanrond haben für ihre Langzeitbeobachtung die dramatischen Veränderungen in dem betroffenen Landstrich, dem Erdinger Moos, über fünf Jahre hinweg beobachtet und mit Verantwortlichen und Betroffenen gesprochen. Das Dokumentarfilmerteam Wolfgang Ettlich und Elke Jeanrond hat aus fünf Jahren Langzeitbeobachtung einen Dokumentarfilm montiert, der, aufregend und spannend wie ein Spielfilm, die dramatischen Veränderungen im Umland des 1992 fertig gestellten Flughafens Franz Josef Strauß dokumentiert. Ihr Augenmerk haben sie dabei auf die Menschen gerichtet, die im Erdinger Moos von den Umwälzungen in erster Linie betroffen waren. Ihre Protagonisten sind u.a. Bauern, Verantwortliche der Flughafengesellschaft, ein Hoteldirektor, der Bürgermeister von Oberding und der damalige Ministerpräsident Streibl. Emotionen, Ängste und Hoffnungen, der Zusammenprall von Tradition und Moderne, von Ökologie und Ökonomie werden dokumentiert. Seine vielbeachtete Uraufführung erlebte der Dokumentarfilm beim Münchner Filmfest. Die Filmemacher über ihre Langzeitbeobachtung: "Als wir unseren Film begannen, war der Kampf bereits beendet und der Flughafen nicht mehr aufzuhalten. Als wir die Schauplätze für unsere Langzeitbeobachtung auswählten, konnten wir nicht ahnen, wie sich alles ändern würde. Wir wollten keinen Film über Zahlen machen, sondern Geschichten von Menschen erzählen. Die Entwicklung war spannend, teilweise tragisch, und wir hatten immer mehr Verständnis für die Bürger aus dem Moos, die das Beste aus ihrer Situation machen wollten. Gleichzeitig spürten wir in uns eine ambivalente Sehnsucht nach der heilen Welt der Dorfidylle. Herausgekommen ist ein Heimatfilm besonderer Art."...
(ARD alpha)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 27.06.1992
Cast & Crew
- Regie: Wolfgang Ettlich, Elke Jeanrond