Deutsche TV-Premiere: 30.03.2016 (Das Erste)
Etwa 90 Prozent aller gegenwärtig in der westlichen Welt konsumierten Produkte kommen aus Übersee. Ob Jeans, Computer oder Lippenstifte, sie haben oft eine lange Reise rund um den Globus hinter sich. Und dennoch sind sie billiger als Produkte, die in Deutschland hergestellt werden. Die Frage ist: Wer zahlt den Preis? Jedes Jahr werden etwa 18 Millionen Container auf den Schifffahrtsrouten der Welt befördert. Das ist eine gigantische Fracht, die nicht mehr wirklich zu kontrollieren ist. Waffen, Drogen, Menschenhandel. Die Zollbehörden können das wahre Ausmaß nur anhand von Stichproben erahnen. Wol liegen die Gefahren der Frachtschifffahrt? Hamburg hat den größten Seehafen Deutschlands. In den riesigen Terminals werden jährlich zwölf Millionen Container (20-Fuß-Standard-Container) verladen.Hinzu kommen extreme Umweltschäden durch Abgase und Havarien, Lohndumping bei den Seeleuten und massive Steuerflucht durch das System, Schiffe unter Billigflaggen fahren zu lassen. Die gesamte Frachtschiffindustrie liegt dabei in den Händen weniger Magnaten, die einen bedeutenden Einfluss auf die Weltwirtschaft und auf ganze Regierungen ausüben. Mit einer ambitionierten Recherche deckt der Dokumentarfilm die Mechanismen und Gefahren der Frachtschifffahrt auf, eine quasi unsichtbare Industrie, die eine Schlüsselrolle in der globalen Wirtschaft, in der Umwelt und sogar im Zivilisationsmodell einnimmt.
(NDR)
gezeigt bei: MDR Dok (D, 2018)
Cast & Crew
- Regie: Denis Delestrac
- Drehbuch: Denis Delestrac
- Produktion: Polar Star Films, La Compagnie des Taxis-Brousse
- Kamera: Jordi Esgleas Marroi