Originalpremiere: 25.10.2002
Roger Swanson (Campbell Scott) ist ein aalglatter Werbetexter, der sich für eine Art modernen Casanova hält. Doch das Selbstbild des ebenso arroganten wie wortgewandten Frauenhelden gerät schwer ins Wanken, als seine regelmäßige Bettgenossin und Vorgesetzte Joyce (Isabella Rossellini) ihn völlig überraschend abserviert - für einen Mann wie Roger eine unerträgliche Demütigung. Als jedoch wenig später sein 16-jähriger Neffe Nick (Jesse Eisenberg) überraschend zu Besuch kommt, erhält Roger die Chance, sich selbst und der Welt zu beweisen, dass er noch immer ein unwiderstehlicher Womanizer ist: Denn Nick ist nicht als Sightseeing-Tourist in Manhattan, er will im "Big Apple" endlich seine Unschuld verlieren - und sein erfahrener Onkel soll ihm zeigen, wie man bei den schönen Großstadtfrauen am leichtesten zum Ziel kommt. Also schickt Roger sich an, seinen Neffen ins Nachtleben von New York einzuführen und ihm einen Crash-Kurs in Sachen Verführung zu erteilen. Im Lauf der Nacht zeigt sich jedoch, dass all seine vermeintlich todsicheren Tipps und Tricks nach hinten losgehen. Auf ihrer Odyssee durch Bars, Clubs und Partys kommt es für die beiden zu einer Reihe kurioser Begegnungen - und Roger muss schließlich erkennen, dass er es ist, der doch noch einiges über die Frauen lernen kann. "Sex and the City" aus der Männerperspektive - so ungefähr könnte man die Atmosphäre von Dylan Kidds cleverer New-York-Komödie "Sex für Anfänger" auf den Punkt bringen, die beim Tribeca Filmfestival 2002 mit dem Preis für den Besten Film ausgezeichnet wurde und zahlreiche Kritikerpreise erhielt. "Sex für Anfänger" glänzt als ebenso intelligenter wie amüsanter Independentfilm. Messerscharfe Dialoge, pointiert inszenierte Alltagssituationen und ein Ensemble spielfreudiger Darsteller machen den Film zu einer Perle des neueren amerikanischen Autorenkinos. Campbell Scott ("Der Exorzismus von Emily Rose") gibt den Titelhelden in einer unnachahmlichen Mischung aus abgeklärter Selbstgefälligkeit und Sensibilität - ein zynischer Mistkerl, dem man trotzdem nie böse sein kann.
(ARD)