Unter dem Namen Sœur Sourire - "Schwester des Lächelns" - besang die junge Ordensfrau Jeanne-Paule Marie Deckers den heiligen Dominikus. Ihr Lied über den Ordensgründer Dominikus wollte Deckers ihrem Kloster und ihrer Oberin zum Geschenk machen. Eine komponierende und singende Nonne war damals ein absolutes Novum. Mit Erlaubnis der Oberin wurde ihre Komposition "Dominique" 1963 unter dem Pseudonym "Sœur Sourire" veröffentlicht und professionell vermarktet. Innerhalb kürzester Zeit erreichte das einfache Lied die Spitze der Hitparaden. Doch auch jenseits des Atlantiks ließ der Durchbruch nicht lange auf sich warten: Ein Auftritt in der Ed Sullivan Show katapultierte "The Singing Nun", wie die Amerikaner sie nannten, an die Spitze der US-Charts.
Nach dem kometenhaften Aufstieg folgte jedoch der tiefe Fall: Offenbar konnte selbst der Herrgott sie nicht vor einem tragischen Schicksal bewahren. Als Marketingprodukt des Chansons erlebte die "Singing Nun" einen weltweiten Erfolg - und dann eine Höllenfahrt, die sie ab 1969 auch in ihren Liedern verarbeitete und die sie schließlich in den Selbstmord trieb. Die an überraschenden Wendungen reiche Geschichte ihres Lebens hielt sie seit ihrer Jugend in einem Tagebuch fest. Völlig frei schrieb sie darin über ihre Homosexualität, ihre Sehnsüchte und die Enttäuschungen, die sie erlebte.
Wer hat Sœur Sourire auf dem Gewissen? Die allmächtigen Plattenlabels, die, wie man sagt, "can make you or break you"? Die katholische Kirche, die aus Jeannes Erfolg Profit schlug, ohne sie am Gewinn zu beteiligen? Ihre Familie und ihr soziales Umfeld, die kein Verständnis für die unglückliche Jugendliche hatten und ihre Homosexualität nicht akzeptierten? Oder Jeannine Deckers selbst, die nach ihrem unerwarteten und kurzlebigen Erfolg aus der Bahn geriet, aus dem Kloster austrat und dem Alkohol verfiel?
Nach dem kometenhaften Aufstieg folgte jedoch der tiefe Fall: Offenbar konnte selbst der Herrgott sie nicht vor einem tragischen Schicksal bewahren. Als Marketingprodukt des Chansons erlebte die "Singing Nun" einen weltweiten Erfolg - und dann eine Höllenfahrt, die sie ab 1969 auch in ihren Liedern verarbeitete und die sie schließlich in den Selbstmord trieb. Die an überraschenden Wendungen reiche Geschichte ihres Lebens hielt sie seit ihrer Jugend in einem Tagebuch fest. Völlig frei schrieb sie darin über ihre Homosexualität, ihre Sehnsüchte und die Enttäuschungen, die sie erlebte.
Wer hat Sœur Sourire auf dem Gewissen? Die allmächtigen Plattenlabels, die, wie man sagt, "can make you or break you"? Die katholische Kirche, die aus Jeannes Erfolg Profit schlug, ohne sie am Gewinn zu beteiligen? Ihre Familie und ihr soziales Umfeld, die kein Verständnis für die unglückliche Jugendliche hatten und ihre Homosexualität nicht akzeptierten? Oder Jeannine Deckers selbst, die nach ihrem unerwarteten und kurzlebigen Erfolg aus der Bahn geriet, aus dem Kloster austrat und dem Alkohol verfiel?
(arte)
Weiterer Titel: Sœur Sourire - Die singende Nonne
Länge: ca. 52 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 12.07.2021 (arte Mediathek)
Deutsche TV-Premiere: 19.07.2021 (arte)
siehe auch: Dominique - Die singende Nonne (USA, 1965)
siehe auch: Soeur Sourire - Die singende Nonne (B/F, 2009)
Cast & Crew
- Regie: Charles-Antoine de Rouvre
- Drehbuch: Pierre Watrin, Charles-Antoine de Rouvre
- Produktion: Miriana Bojic Walter, Zeta Productions, ARTE G.E.I.E
- Schnitt: Delphine Dufriche