Ein verlassenes Vogelküken, ein abgemagerter Igel, ein verletztes Reh: Findet man ein notleidendes Wildtier, stehen Auffangstationen bereit, um zu helfen. Dort werden hilfsbedürftige Tiere aufgenommen und nach erfolgreicher Pflege wieder in Freiheit entlassen. Doch der Wert dieser Einrichtungen geht weit über einzelne Tierschicksale hinaus. Der Film zeigt die Arbeit von Wildtier-Auffangstationen in Österreich. Die Auffangstationen in Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich beteiligen sich an der Wiederansiedlung ausgerotteter Arten und treiben sogar Schutzprojekte von internationaler Bedeutung voran. Die Dokumentation begleitet die Entwicklung einiger besonderer Pfleglinge vom Fund bis zur erfolgreichen Freilassung zurück in die Natur. In der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee werden neben verletzten Tieren auch Bartgeier gezüchtet. Die Jungvögel werden seit den 1980er-Jahren erfolgreich in den Alpen ausgewildert. Für die Rückkehr des riesigen Vogels in die Berge wurde und wird dort ein entscheidender Beitrag geleistet. Die junge Geierdame "Luisa" wird von dort in den Nationalpark Berchtesgaden in Bayern überstellt und in einem Kunsthorst langsam an ihr künftiges Leben in freier Wildbahn gewöhnt. Hans und Sigrid Frey sprechen über die verschiedenen Projekte und Aufgaben der Station und über Erwartungen, die Menschen an die Arbeit einer Wildtierauffangstation haben. Was tun, wenn man eine Schlange im eigenen Garten hat? Helga Happ ist weit über die Grenzen Kärntens hinaus bekannt und gibt überraschende Einblicke in den Umgang mit Äskulap-, Ringelnatter & Co.Ein Fuchswelpe wurde dem "Verein für kleine Wildtiere in großer Not" anvertraut. Um sicherzustellen, dass er nicht auf den Menschen geprägt wird und später gute Chancen in freier Wildbahn haben wird, müssen Artgenossen für das gemeinsame Heranwachsen gefunden und die Fuchskinder zusammengeführt werden. Dasselbe gilt für unzählige andere Jungtiere, die jedes Jahr zu der Einrichtung in Graz gebracht werden: Auch Rehe, Marder, verschiedene Vögel und viele andere Arten werden dort aufgezogen und ausgewildert. Daniela Grossmann erzählt von den Herausforderungen, die es für die Tierschützer bis zur erfolgreichen Rückführung in die Natur zu meistern gibt. Um ungewöhnliche Schützlinge kümmert sich Martin Krondorfer von der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl. Wenn Waldameisen in Wohnungsnot geraten, weil sie von Hausbesitzern als lästig empfunden werden, sind die Experten gefordert. Vorsichtig wird das Ameisenvolk gesichert und in den Wald umgesiedelt. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Ameisenkönigin: Wird sie vergessen oder nicht gefunden, kann die Umsiedelung nicht funktionieren. Einen ungestörten Ort bewohnen die Wanderfalken in Graz: Sie haben sich den höchsten Kirchturm der Steiermark als Brutplatz ausgewählt. Ornithologe Leander Khil leitet dort seit vielen Jahren ein Artenschutzprojekt und ist mit der Entwicklung zufrieden. Die städtischen Brutplätze haben für die schnellsten Vögel der Erde viele Vorteile, sie bergen aber auch Gefahren: So landen immer wieder Jungvögel bei ihren ersten Flugversuchen am Boden. Was im Wald kein Problem darstellt, kann in der verkehrsreichen Innenstadt böse enden. Bruchpiloten werden deshalb in Auffangstationen auf etwaige Verletzungen untersucht und anschließend zurück zu ihren Geschwistern gebracht.
(3sat)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 10.09.2025 (3sat)
Cast & Crew
- Drehbuch: Mario Kreuzer, Leander Khil