Unter der Militärdiktatur von 1973 bis 1985 in Uruguay werden Tausende Menschen verhaftet, in geheime Gefängnisse verschleppt, gefoltert oder ermordet. Der Machtergreifung durch das Militär sind wirtschaftliche Probleme vorausgegangen. Gegen die Missstände rebelliert die kommunistische Guerilla-Bewegung Tupamaros, zu deren Gründern José Mujica zählt. Während der Militärdiktatur ist er über insgesamt rund zwölf Jahre unter menschenunwürdigen Bedingungen weggeschlossen, überwiegend in Einzelhaft. Dieses Schicksal teilt er mit den Kameraden Mauricio Rosencof und Eleuterio Fernández Huidobro. Mit Erniedrigungen, Nahrungsentzug und ständigen Verlegungen versucht man, die drei Staatsgeiseln zu brechen. Doch die Gefangenen finden immer wieder Wege, nicht vollends zu verzweifeln. Es gelingt ihnen, über Klopfzeichen miteinander zu kommunizieren. Und dann bleibt ihnen immer auch ihre Fantasie zur geistigen Flucht, Erinnerungen und Träume. Der Glaube an ein besseres Uruguay kann sich nur erfüllen, wenn sie überleben und nicht verbittern. - Und so, unglaublich, aber wahr, wird es kommen: In den Jahren 2010 bis 2015 ist José Mujica Präsident von Uruguay, weltweit geachtet für seine eigene Bescheidenheit und eine umsichtige, menschennahe Politik.In seinem dritten Langspielfilm erzählt Alvaro Brechner couragiert von der Geschichte Uruguays, mit einem wirkungsvollen Bildkonzept, einer sorgfältigen Ausstattung und nicht zuletzt mit einer Besetzung aus Stars wie Antonio de la Torre, Chino Darín, Alfonso Tort und Soledad Villamil. Auf Filmfestivals weltweit gewann der Film fast 50 Filmpreise und weitere 30 Nominierungen. Unter anderem erhielt "Tage wie Nächte" den seit 2011 etablierten ARTE International Prize, mit dem ARTE jährlich ein künstlerisch herausragendes Projekt aus der Gesamtauswahl des Berlinale Co-Production Market auszeichnet.
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Geboren 1976 in Montevideo, begann Álvaro Brechner seine Filmlaufbahn mit Dokumentarfilmen für History Channel, Odyssey, TVE und drei Kurzfilmen, die für mehr als 140 internationale Filmfestivals ausgewählt wurden und zahlreiche Preise gewannen. Sein Debütfilm "Bad Day to Go Fishing" (Mal día para pescar) hatte seine Premiere im Wettbewerb der 48. Semaine de la Critique beim Filmfestival in Cannes, wurde für mehr als 60 internationale Filmfestivals ausgewählt, erhielt über 30 Auszeichnungen und war Uruguays offizieller Vorschlag für den Oscar als bester fremdsprachiger Film.
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Länge: ca. 112 min.
Deutscher Kinostart: 12.03.2020
Internationaler Kinostart: 01.09.2018
Original-Kinostart: 20.09.2018 (ROU)
Deutsche TV-Premiere: 14.07.2021 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Álvaro Brechner
- Drehbuch: Álvaro Brechner
- Produktion: Mariela Besuievsky, Philippe Gompel, Gerardo Herrero, Birgit Kemner, Fernando Sokolowicz, Cecilia Mato, Mariana Secco, Alcaravan, Aleph Media, Haddock Films, Hernández y Fernández Producciones Cinematográficas, Manny Films, Mondex&cie, Movistar+, Salado, Tornasol Films
- Produktionsfirma: ZDF, ARTE
- Musik: Federico Jusid
- Kamera: Carlos Catalán
- Schnitt: Irene Blecua, Nacho Ruiz Capillas