Mel Gibson als schwer depressiver Familienvater, der sich mit einer Biber-Handpuppe von seiner Krankheit heilen will: Jodie Fosters Tragikomödie über einen Mann, der mit seiner Umwelt nur noch über einen Stoff-Biber kommuniziert, ist eine originelle Gratwanderung zwischen Psychodrama und Komödie - mit Mel Gibson und Jodie Foster in den Hauptrollen und den beiden Hollywood-Jungstars Jennifer Lawrence und Anton Yelchin in wichtigen Nebenrollen ausgezeichnet besetzt. Nomen est Omen: Walter Black (Mel Gibson) sieht schwarz - immer und überall. Als seine verzweifelte Frau Meredith (Jodie Foster) den völlig lethargischen, nur noch an Suizid denkenden Familienvater vor die Tür setzt, ist Walter endgültig am Boden - bis er in einer Mülltonne eine Biber-Handpuppe findet. Walter beginnt eine Selbsttherapie, in deren Rahmen er einen Teil seiner Persönlichkeit in den Biber auslagert, der von nun an für ihn sprechen wird. "Diese Person befindet sich in der Obhut einer therapeutischen Puppe. Bitte verhalten Sie sich wie immer, nur, dass Sie ab jetzt mit der Puppe sprechen." Mit dieser Ansage kann er die irritierten Reaktionen seiner Umwelt so gut abfangen, dass es mit Walter allmählich wieder aufwärts geht: Seine Ehe beginnt wieder zu funktionieren, seine Spielzeugfirma feiert mit Biber-Produkten neue Erfolge, sein kleiner Sohn Henry (Riley Thomas Stewart) fasst wieder Vertrauen in den Vater. Nur Walters fast erwachsener Sohn Porter (Anton Yelchin) bleibt skeptisch - die Angst, irgendwann wie sein Vater zu werden, ist einfach zu groß. Außerdem hat er andere Sorgen, da er sich gerade in ein unerreichbar scheinendes Mädchen (Jennifer Lawrence) verliebt hat. Als die Kontrolle des Bibers über Walters Leben jedoch immer stärker wird, droht der Mann hinter dem Biber zu verschwinden, die Macht der Puppe wird zur Gefahr. Eine abgründiger Film, der sich einerseits als einfühlsame Familienstudie mit dem Thema Depression auseinandersetzt, andererseits durch die absurde Symbiose des Helden mit einem Stoff-Biber eine Komik entwickelt, die die Geschichte zwischen Befremden und Gelächter immer wieder ins Absurde kippen lässt. Jodie Fosters dritte Regiearbeit ("Das Wunderkind Tate", "Familienfest und andere Schwierigkeiten") nach längerer Pause hatte mit Hollywood-Enfant terrible Mel Gibson ("Lethal Weapon", "Braveheart", "Was Frauen wollen") einen Hauptdarsteller, dem es gelingt, die Balance zwischen Komik und Tragik glaubwürdig zu halten. "Der Versuch, mittels einer surreal angehauchten Geschichte und prominenter Darsteller das schwierige Thema Depression in den Griff zu kriegen, gelingt erstaunlich gut (...). (Film-dienst)...
(ZDF)
Weiterer Titel: Der Biber
Länge: ca. 91 min.
Deutscher Kinostart: 19.05.2011
Original-Kinostart: 06.05.2011 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 09.06.2012 (Sky Cinema)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Jodie Foster
- Drehbuch: Kyle Killen
- Produktion: Dianne Dreyer, Steve Golin, Paul Green, Jonathan King, Keith Redmon, Ann Ruark, Mohamed Khalaf Al-Mazrouei, Jeff Skoll, Gwen Bialic, Luca Borghese, Summit Entertainment, Participant, Imagenation Abu Dhabi FZ
- Produktionsfirma: Anonymous Content <us>
- Musik: Marcelo Zarvos
- Kamera: Hagen Bogdanski
- Schnitt: Lynzee Klingman
- Regieassistenz: Guy Efrat, Marcos González Palma, Francisco Ortiz, Doug Torres, Mirashyam Blakeslee, Jamie Sheridan, Mikki Ziska
- Ton: Marco Alicea, Wade Barnett, Wayne Bartlett, John Countryman, Sean England
- Spezialeffekte: John Bair