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Mit Videospielverfilmungen ist das so eine Sache: Sie sollten sowohl den eingefleischten Fans gerecht werden als auch einem Publikum, das die Games nicht kennt und dennoch einen spannenden Plot erwartet, dessen Hintergründe nicht erst umständlich erklärt werden müssen. Die nun beim Streamingdienst Paramount+ (in Deutschland bei Sky) startende, von Steven Spielberg mitproduzierte
Über 80 Millionen "Halo"-Spiele sind in den letzten zwei Dekaden verkauft worden. Im Ranking der erfolgreichsten Entertainment-Franchises liegt das Videospieluniversum damit in etwa gleichauf mit dem kompletten DC Extended Universe. Sechs Hauptspiele gibt es bislang (das letzte, "Halo: Infinite", erschien erst im vergangenen Jahr), dazu diverse Spin-Offs, und seit das erste Game "Halo: Combat Evolved" 2001 den Erfolg der Xbox-Konsole miteinläutete, hat sich eine derart große Kultgemeinde um diese Spielewelt formiert, dass alle, die daraus mal eben eine Serie machen wollen, im Grunde nur daran scheitern können.
Betrachten wir nur mal die Hauptfigur der (meisten) "Halo"-Spiele, den hünenhaften, in eine schneidige Titanuniform gehüllten Supersoldaten Petty Officer John-117, bekannt als "Master Chief", der im 26. Jahrhundert im Auftrag der Weltsicherheitsorganisation UNSC (United Nations Space Command) im großen Krieg gegen eine Alien-Allianz kämpft. In seine Rolle schlüpfen die "Halo"-Spieler, aus seinen Augen wird das Geschehen in diesen First Person Shootern wahrgenommen - was letztlich nichts anderes heißt, als dass Master Chief als Platzhalter für die Spieler selbst fungiert. Wie soll man diese Figur, die im Grunde eine riesige Leerstelle ist, nun verkörpern und inszenieren in einer Serie, die notgedrungen von außen auf sie blicken muss? Schon die Ankündigung, dass Master Chief in der Serie, anders als in den Games, seinen ikonischen Helm mit dem gold-orangenen Visier abnimmt, damit sich Darsteller Pablo Schreiber (
Nur: Wie kann man denn überhaupt verfahren in solchen Videospielverfilmungen? Einer Figur dabei zuzuschauen, wie sie stundenlang Aliens in Fetzen schießt, das kann es ja nicht sein. Und auch das bloße Nachinszenieren des Spieleplots bliebe doch letztlich in einer Abfolge imitierter Cutscenes stecken, ohne Eingreifmöglichkeiten via Gameplay. Wer unlängst

Die beiden Hauptautoren der "Halo"-Serie, Kyle Killen (
Natürlich ist es sinnvoll, das Worldbuilding zunächst mal sachte voranzutreiben, um jene, die die Spiele nicht kennen, nicht allzu sehr zu verwirren. So führt die erste Episode zunächst auf einen Rebellenplaneten namens Madrigal, dessen Einwohner im Jahr 2552 vom Covenant attackiert werden - die Außerirdischen erinnern dabei an grunzende, gepanzerte Reptilienwesen und gehören glücklicherweise nicht zum Besten, was die Serie an Trickeffekten zu bieten hat. Die Angreifer werden dann zwar vom herbeifliegenden Master Chief und seinem "Silver Team" aus drei weiteren "Spartanern" (so heißen die Supersoldaten) besiegt, doch alle Rebellen kommen dabei um - bis auf Kwan (Yerin Ha,
Zuvor findet Master Chief noch ein geheimnisvolles Artefakt, auf das es zuvor die Aliens abgesehen hatten: ein dreieckiges Stück Metall, das, wenn er es berührt, fragmentarische Erinnerungen an seine Kindheit heraufbeschwört. Der Auftakt einer Reise zurück ins eigene Selbst? Irgendeine Form von Charakterentwicklung muss es ja geben, und dazu gehört eben auch, dass der Spartaner kurz vor Schluss der Pilotfolge seinen Helm abnimmt, damit Pablo Schreiber zunächst roboterhaft emotionslos, dann vage skeptisch und schließlich sogar entschieden ahnungsvoll starren kann: Ob sich aus dieser Abkehr vom Platzhalterstatus der Figur in den Games tatsächlich eine glaubhafte Entwicklung wird ableiten lassen, muss sich zeigen.

Derweil sorgen sowohl die mitgebrachte Rebellentochter als auch das Artefakt für Unruhe bei den Offiziellen des UNSC - neben der von ihrer eisenharten Vorgesetzten Parangosky (Shabana Azmi) gegängelten "Cortana"-Erfinderin Dr. Catherine Halsey (Natascha McElhone,
Den inzwischen 85-jährigen Hauptdarsteller aus

Zugegeben, das Produktionsdesign ist teilweise hervorragend, besonders wenn es um die Gestaltung der interstellaren Welten geht. Vom
Ähnlich wie die explizit in Videospielästhetik gehaltene Ballerei zu Beginn der Pilotfolge, die immer wieder Egoshooter-Perspektiven ins brachiale Geschehen hineinmontiert, sind das sehenswerte Setpieces, die, falls es noch mehr davon geben sollte, das Potenzial haben, die Serie aus dem Gros der Sci-Fi-Konkurrenz herauszuheben. Die angeblich 200 Millionen Dollar, die die erste Staffel unter Beteiligung von Steven Spielbergs Amblin Television gekostet haben soll, kann man den von Regisseur Otto Bathurst (
Der Plot dagegen reißt bislang sicher niemanden vom Hocker. Trotz der niedrigdosierten Auffächerung der Spielmythologie geht viel Zeit für die Backstory einer Handlung drauf, die überwiegend aus Klischees besteht. Die junge Kwan als Gefährtin in einer simplen Buddy-Konstellation, die undurchsichtigen Militär-Oberen sowie der knallharte Held, der in einen inneren Zwiespalt gerät: All dies sind doch sehr generische Zutaten aus der großen Sternenkriegersuppe. Dazu passt, dass die drei Mit-Spartaner des Master Chief (auch sie nur gelegentlich ohne Helm: Natasha Culzac, Bentley Kalu und Kate Kennedy) bislang kaum an Profil gewinnen. Dessen ungeachtet scheint Paramount+ so überzeugt zu sein vom Erfolg der Produktion, dass die zweite Staffel bereits bestellt ist. Die Autoren dagegen waren sich offenbar nicht so sicher: Killen stieg schon vor der Produktion der ersten Staffel aus, Showrunner Kane direkt danach.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "Halo".
Am 24. März beginnt die Veröffentlichung von "Halo" auf Sky Q und Sky Ticket, die Ausstrahlung bei Sky Atlantic beginnt am Freitag, 25. März um 22.15 Uhr. Die neun Episoden der Auftaktstaffel werden im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht.
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Leserkommentare
User 65112 schrieb am 25.03.2022, 12.14 Uhr:
Ich fand die erste Folge gut! Klar, sie haben das Rad nicht neu erfunden, da war eine Menge von dem drin, was bei The Mandalorian oder bei The Expanse und anderen funktioniert hat - aber emotional hat mich die Story abgeholt. Eine Referenz haben Sie vergessen: Die Murderbot-Bücher von Martha Wells :-)
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