Irland 1920: Irische Freiheitskämpfer rotten sich zusammen für ein letztes Aufbäumen gegen die Engländer - der Unabhängigkeitskrieg tobt seit dem Dubliner Osteraufstand 1916. Auf dem Weg nach London, wo er eine Stelle antreten soll, beobachtet der junge Arzt Damien, wie britische Soldaten einen Lokführer zusammenschlagen, als er sie nicht mitnehmen will. Da entschließt sich Damien, in Irland zu bleiben und für die Freiheit seines Landes in den Reihen der Irisch-Republikanischen Armee zu kämpfen - an der Seite seines Bruders Teddy, Anführer der Aufständischen. Gemeinsam entführen sie einen skrupellosen Großgrundbesitzer, erschießen britische Soldaten und eliminieren Verräter, selbst wenn diese alte Freunde waren. Ihre Taten rechtfertigen sie als Vergeltung für die Gräueltaten der Engländer, die mordend und Häuser niederbrennend durch das Land ziehen. Mit dem Waffenstillstand 1921 schließen Engländer und Iren im Dezember 1921 den Anglo-Irischen Vertrag, der den Irischen Freistaat begründet. Nur 26 der 32 Grafschaften gehören dem Freistaat an. Ein Land spaltet sich, die zwei Brüder auch: Während Teddy die neue politische Wendung begrüßt und sich der Armee des neuen Freistaats anschließt, kämpft Damien weiterhin für ein unabhängiges Irland. Jetzt sind es die Iren, die Grausamkeiten gegen ihre eigenen Landsleute verüben, und Teddy und Damien, eben noch Waffenbrüder, stehen sich als Todfeinde gegenüber. Mit "The Wind that Shakes the Barley" interpretiert Ken Loach den Bruderkampf zwischen England und Irland wörtlich durch den Kampf zweier Brüder. Das heldenhafte Pathos ist dabei neu im Werk von Ken Loach, auch die Zurschaustellung von Gewalt, von der sich der Regisseur nicht explizit distanziert. Seine Charaktere erkennen Gewalt als "notwendiges Mittel". Es ist am Zuschauer, die Ziele und die Mittel zu ihrer Erreichung auszuloten.
(arte)
Länge: ca. 127 min.
Deutscher Kinostart: 28.12.2006
Original-Kinostart: 23.06.2006 (GB)
Deutsche TV-Premiere: 20.05.2010 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Ken Loach
- Drehbuch: Paul Laverty
- Produktion: Rebecca O'Brien, Ulrich Felsberg, Andrew Lowe, Nigel Thomas, Paul Trijbits, Carol Moorhead, Sixteen Films, Matador Pictures, Regent Capital, UK Film Council, Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Element Films, BIM Distribuzione, EMC Produktion, Tornasol Films, Pathé Distribution, Cinéart, TV3 Television Network Ireland, Filmcoopi Zürich
- Produktionsfirma: Bórd Scannán na hÉireann, Irish Film Board, Diaphana Films
- Musik: George Fenton
- Kamera: Barry Ackroyd, Michael Higgins, Mark Lowry
- Schnitt: Jonathan Morris
- Maske: Orla Carrol
- Regieassistenz: Dennis Fitzpatrick, David Gilchrist, Sonya Gildea, Kevin O'Leary, Marie-Celine O'Reilly, Michael Queen, Laura Treacy, Adrienne Greenhalgh
- Ton: Julie Ankerson, Ray Beckett, Ben Brazier, Kevin Brazier, Robert Brazier
- Spezialeffekte: Aidan Byrne
- Stunts: Marc Cass