Originalpremiere: 2008
Deutsche TV-Premiere: 09.02.2011 (arte)
FSK 16
Drei bekannte nicht-japanische Filmemacher, drei Filme, eine Stadt. Die Megastadt der Zukunft - Tokio. Bong Joon Ho ("Memories Of Murder") erzählt im Tokio von heute oder morgen die Geschichte eines Hikikomori, eines Mannes, der die Berührung mit anderen Menschen scheut, dem Sonnenlicht ausweicht und seit elf Jahren das Haus nicht verlassen hat. Dessen Leben stürzt zusammen, als er sich gegen seinen Willen in eine Pizzabotin verliebt und diese Liebe ihn zwingt hinauszugehen, auf die Straße, in die Sonne... Leos Carax ("Die Liebenden von Pont-Neuf") erfindet ein Monster, dünn, einäugig, mit rotem Bart und ohne Alter, das aus den Kanälen der Stadt kriecht und da, wo es auftaucht, Chaos und Panik unter den Menschen erzeugt. Das Gericht, vor das man es stellt, macht es zur Bühne und wird so zum Volkshelden. Es entzieht sich der Hinrichtung und kriecht alsbald aus einem Kanal in New York... Michel Gondry ("Abgedreht") erzählt von einem jungen Paar, Hiroko und Akira, das nach Tokio fährt und in der winzigen Wohnung einer Schulfreundin von Hiroko unterkommt. Als die Freundin die beiden rauswirft, verwandelt sich Hiroko mitten auf der Straße in einen Stuhl und lässt sicht von einem jungen Mann mitnehmen. Der pflegt und hegt sie, und sie hat das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl, zu etwas nütze zu sein.
(WDR)