August 1961: Die DDR schließt die Sektorengrenzen in Berlin, die Stadt ist geteilt. Ein Jahr später gelingt einer Gruppe von 29 Menschen aus der DDR die Flucht durch einen 135 Meter langen Tunnel in den Westen. Mehr als vier Monate haben 41 Studenten aus Westberlin diesen Tunnel gegraben. Sie setzten ihr Leben aufs Spiel - für Freunde, Verwandte, Geliebte und politische Ideale. Die Filmrechte verkaufen sie an den US-amerikanischen Fernsehsender NBC.: 1999 erzählt der preisgekrönte Dokumentarfilm "Der Tunnel" die spektakuläre Geschichte dieser Flucht. Heute, über 20 Jahre später, ist der Film als Remake in HD und im Cinescope-Format neu verfilmt worden. Die Geschichte und das spektakuläre NBC-Material, das damals auf dem Dachboden einer der Tunnelbauer geborgen wurde, haben angesichts weltweiter Flüchtlingskrisen, Abschottung und Mauern nichts an ihrer Aktualität, Brisanz und Einzigartigkeit verloren. Die beiden Italiener Mimmo und Gigi, die damals den Tunnel für ihren Freund Peter Schmidt gegraben und später den Deal mit NBC abgeschlossen haben, sind bereits gestorben. Doch einige der Tunnelbauer, heute in den Achtzigern, leben noch. Sie erzählen ihre Geschichten, so auch Inge und Klaus Stürmer. Der gemeinsame Fluchtversuch 1961 ging schief: Nur Klaus Stürmer gelang die Flucht in den Westen. Inge Stürmer, Mutter eines Kleinkindes und schwanger, wurde verhaftet und zu Gefängnishaft verurteilt. Klaus Stürmer arbeitete an dem Tunnel mit, um seine Familie zu sich zu holen. Die Bilder des Tunnelbaus und der gelungenen Flucht gehen um die Welt, als der Film am 10. Dezember 1962 von der NBC vor einem Millionenpublikum ausgestrahlt wurde.
(ARD)
Länge: ca. 95 min.
Deutsche TV-Premiere: 22.07.2021 (arte)
gezeigt bei: MDR Dok (D, 2018)
Cast & Crew
- Regie: Marcus Vetter
- Drehbuch: Marcus Vetter
- Produktionsauftrag: SWR
- Produktionsfirma: Filmperspektive GmbH
- Musik: Christian Heschl
- Schnitt: Renate Nebe, Marcus Vetter