Originalpremiere: 2011
05.12.2013
Deutsche TV-Premiere: 19.11.2014 (arte)
FSK 6
Die Chinesin Shun Li arbeitet als Näherin in einer Textilfabrik in Rom. Sie arbeitet mehr als den Akkord, damit ihr achtjähriger Sohn bald nachkommen kann. Das entscheidet aber nicht ihr Bankkonto, sondern ihr Chef, ein Subunternehmer, der sich die Migrantinnen wie Arbeitssklavinnen hält. Eines Tages wird Shun Li in die venezianische Lagune versetzt, wo sie in einer von Chinesen betriebenen Osteria hinter der Bar steht. Mit ihren völlig unzureichenden Sprachkenntnissen versucht sie, den Anforderungen gerecht zu werden. Doch die Stammgäste, allesamt in die Jahre gekommene Männer aus dem Fischerdorf, nehmen sie nicht ernst. Nur Bepi, den alle scherzhaft den "Dichter" nennen, zeigt sich verständnisvoll. Shun Li erzählt ihm von dem "Fest des toten Dichters", an dem in Erinnerung an einen chinesischen Dichter rote Laternen auf dem Wasser entzündet werden. Die beiden freunden sich an und eines Tages nimmt Bepi Shun Li sogar mit in seine kleine Fischerhütte, die auf Stelzen mitten in der Lagune steht. Als ihre Kollegin, mit der sie das Zimmer teilt, davon hört, ist sie erschrocken - denn es ist bekannt, dass ihr Boss keinen privaten Kontakt zu den Einheimischen duldet. Auch Bepis Freunde warnen ihn vor der Chinesin, die ihn ja doch nur finanziell ausnehmen wolle. Doch Bepi steht zu ihr und nimmt sogar in Kauf, dass er zusammengeschlagen wird. Schließlich nimmt die Freundschaft ein jähes Ende, als Shun Li versetzt wird. Eines Tages steht zu ihrer großen Überraschung plötzlich ihr Sohn vor ihr. Doch wer hat die ausstehende Summe für seine Einreise bezahlt? Bei einem Besuch in Venedig findet sie heraus, dass ihre Kollegin das Geld für sie dagelassen hat und dann spurlos verschwunden ist. Sie erfährt auch, dass Bepi gestorben ist. Gemeinsam mit seinem Freund Coppe erfüllt Shun Li seinen letzten Wunsch: Sie zündet seine Hütte auf dem Wasser an - so wie die Lampions in Erinnerung an den chinesischen Dichter.
(arte)