Originalpremiere: 2001
30.05.2002
FSK 12
Zwei Freundinnen quälen sich durch das Leben. Die eine, Shannon (Minnie Driver), ist Krankenschwester auf der Intensivstation und ständig überarbeitet. Die andere heisst Frances (Mary McCormack) und versucht sich erfolglos als Schauspielerin. Was die beiden verbindet, sind Probleme mit Männern. Die eine ist mit einem erfolglosen DJ liiert, die andere hat nicht einmal das. Beide träumen davon, eines Tages mit prall gefüllten Geldtaschen und dem neusten Mercedes-Modell das Weite zu suchen. Dann wird das Duo eines Nachts Zeuge eines altmodischen Bankraubs. Mit Drillbohrer öffnet eine Gangsterbande den Tresorraum einer Bank. Dabei telefoniert ein wenig intelligenter Schmieresteher draussen mit seiner Freundin. Die beiden Frauen hören den Anruf zufälligerweise mit. Das können sie, mischt der DJ-Freund Shannons doch abgelauschte Telefongespräche zu neuen Beats zusammen. Jetzt kennen sie die Telefonnummer der Bankräuber. Statt die Polizei zu rufen, beschliessen die verzweifelten Girlies, zuzuschlagen und die Gangster zu erpressen. So nämlich kämen die beiden an das Geld für den Mercedes, mit dem sie endgültig dem anstrengenden Leben im Londoner Prekariat entkommen könnten. Doch die Bande lässt sich nicht so leicht beeindrucken und plant nun ihrerseits, die frechen Zeuginnen zu liquidieren. Allerdings haben sie nicht mit dem Glück und dem Improvisationstalent der Damen gerechnet. Mit "Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" landete der britische Regisseur Mel Smith 1997 seinen grössten Kinohit. "Verbrechen verführt" war 2001 ein erneuter Ausflug ins Komödiengenre, dem 2003 mit "Blackball" sein bislang letzter Versuch als Regisseur folgte. Seitdem ist Smith wieder in seiner angestammten Profession als Schauspieler tätig. Mit "Verbrechen verführt" zeigte er sich, zusammen mit dem glänzend agierenden Darstellerduo Driver/McCormack, in Bestform. Minnie Driver gelang der Durchbruch 1995 als Bond-Girl in "Golden Eye"; 1998 erhielt sie eine Oscarnomination für ihre Darstellung in Gus Van Sants Schülerdrama "Good Will Hunting". Mary McCormack lancierte ihre Hollywoodkarriere in Blockbuster-Filmen wie "Deep Impact"; später wechselte sie dann zum Fernsehen, wo sie in Serien wie "ER" oder "West Wing" zu sehen war. Eine Koryphäe des britischen Kinos ist Michael Gambon ("Harry Potter and the Half-Blood Prince"), der in "Verbrechen verführt" als launischer Gangsterboss Kerrigan zu sehen ist.
(SRF)