Weiterer Titel: Wach auf, Liebster!
Die Zeiten sind schlecht, und dem Journalisten Ernesto (Dario Grandinetti) ist der politische Elan von früher abhanden gekommen. In seinen lustlosen Alltag hinein dringt eine Stimme aus der Vergangenheit: Sein Schulkamerad Ricardo (Juan Leyrado), seines Rock'n'Roll-Fimmels wegen "Elvis" genannt, ruft Ernesto nach 25 Jahren plötzlich an, denn er will die alten Freunde aus den Sixties für ein Fest zusammentrommeln. Das Wiedersehen mit Ricardo bringt für Ernesto noch eine weitere Überraschung, denn sein junggebliebener, unverändert tanzfreudiger Freund ist seit langem mit Ernestos einstiger Flamme Ana (Soledad Silveyra) verheiratet. Denn damals hatte Ernesto, der sich als ungestümen jungen Dichter wähnte, keine Geduld für Anas eher keusche und konservative Art gehabt und sie fallen lassen, um voller Enthusiasmus für Fidel Castro nach Kuba zu fahren. Ricardo drängt nun Ernesto, Ana zu besuchen. Nach einigem Zögern beiderseits treffen sich Ana und Ernesto, und bald erwachen alte Gefühle, denen Ana vorerst nicht stattgeben will. Ernesto lernt auch Anas Sohn Sebastián (Joaquin Bonet) kennen, der offenbar nicht Ricardo nachschlägt, sondern wie Ernesto eine poetische Ader hat. Während er versucht, sich über seine Gefühle für Ana Klarheit zu verschaffen, tändelt Ernesto gleichzeitig mit der kubanischen Cellistin Vera (Marilyn Solaya), die ihn an seine Kuba-Zeit erinnert, selbst aber keine Illusionen in Bezug auf das Castro-Regime hat.
(SRF)