Er liegt 1.000 Meter in der Tiefe. Ein Schatz, der in Nordrhein-Westfalen für Reichtum gesorgt hat. Riesige Salzwelten. Tag für Tag werden Tonnen abgebaut und verarbeitet. Salz ist Rohstoff, Lebens- und Heilmittel. Und prägt weite Teile des Landes. 250 Millionen Jahre schon liegt der Rohstoff in den Erdschichten am Niederrhein. In der rheinischen Salzpfanne arbeiten Bergleute und Sprengmeister in der Tiefe bei 40 Grad Hitze. Alle paar Minuten fördern sie eine ganze LKW-Ladung Steinsalz an die Oberfläche. Daraus werden sofort Speisesalz, Pharmaprodukte oder Auftausalz produziert. Weiter östlich in Westfalen kommt ein ganz anderer Salzschatz aus der Erde: Sole, salziges Wasser. Städte wie Bad Salzuflen sind so erst entstanden, Salzsieder-Städte. Denn die Salzufler lebten schon immer von der Salzproduktion. Seit 1818 ist der Ort ein offizielles Bad. Die Thermal-Sole wurde auch für die Heilung angewendet. Das Gradierwerk ist schon 1770 gebaut worden und seither das Wahrzeichen der Stadt. Hier fließt die Sole hinunter, zerstäubt zu feinstem Nebel. Ein perfektes Meeresklima mitten in Westfalen. In den frühen Salzsieder-Zeiten diente das Gradierwerk der Salzproduktion, heute ausschließlich Klima und Gesundheit. In Borth bei Rheinberg wird seit 100 Jahren Steinsalz abgebaut, in einem der größten Salzbergwerke Europas. Das Gebiet zwischen Wesel, Rheinberg und Xanten hat sich dadurch verändert. Manche Bewohner merken das an ihren Häusern und Straßen. Kurorte wie Bad Salzuflen stehen heute vor großen Herausforderungen: Neue Konzepte sind nötig, um als Solebad und Gesundheitsort zukunftsfähig zu bleiben. In Bad Salzuflen haben sie den Kurpark modernisiert und das klassische Kurangebot um sportliche und naturnahe Angebote ergänzt. Und es gibt nach 80 Jahren auch wieder Salz in eigener Herstellung: Feinstes Salzufler Sole-Speisesalz - mittlerweile sogar in vier Geschmacksrichtungen.
(WDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.03.2021 (WDR)
Cast & Crew
- Drehbuch: Marika Liebsch