Man war fest entschlossen, die "Verderbnis" der Jugend zu verhindern: Polizisten ergriffen langhaarige Jugendliche auf den Straßen und schnitten ihnen die Haare ab. Auch die Musik der Beatles war verboten, die Gruppe erhielt nie die Erlaubnis, in der Sowjetunion aufzutreten. Dennoch wuchs ihre Popularität unaufhörlich. Unzählige Bands entstanden, die sich wie die Beatles kleideten und ihre Musik spielten. Im ganzen Land kursierten Radiomitschnitte von Radio Luxemburg, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt wurden. Trotz oder gerade wegen des harten Vorgehens der Obrigkeit übten die Beatles einen großen Einfluss auf die Gesellschaft und die Haltung der Menschen aus: Millionen junger Leute wurden durch sie zu glühenden Befürwortern der westlichen Kultur und gingen emotional auf Distanz zum Sowjetsystem. Die Beatles und ihre Lieder haben die Herzen von Millionen junger Menschen berührt und sie auf das, was später passieren sollte, vorbereitet. "Es gibt kein anderes westliches Phänomen mit einem solch tief greifenden Einfluss auf die inneren Angelegenheiten der Sowjetunion, die den Jugendlichen nichts vergleichbares zu bieten hatte", resümiert Art Troitzki, Russlands führender Rockjournalist. Die lange russische Liebesaffäre mit den Beatles fand im Sommer 2003 ihre Erfüllung: Paul McCartney spielte auf dem Roten Platz in Moskau vor 100.000 Menschen, viele von ihnen in Tränen aufgelöst. Der Film ist eine persönliche Reise des renommierten britischen Filmemachers Leslie Woodhead durch mehrere Länder der ehemaligen Sowjetunion.
(Phoenix)
Länge: ca. 65 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.10.2009 (arte)
Cast & Crew
- Drehbuch: Leslie Woodhead