"Zeit nach der Trauer" erzählt die Geschichte von Imke, die ihre Tochter durch einen Unfall verloren hat und in Schmerz, Trauer und Schuldgefühlen lebt. Imke und Volker leben in Wahrenberg, einem Dorf an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, in einem Haus an der Elbe, direkt hinter dem Deich. Durch einen tragischen Unfall haben sie ihre vierjährige Tochter verloren. Die Geschichte beginnt am fünften Geburtstag des verstorbenen Kindes. Imke droht an ihrem Schmerz zu zerbrechen. Seit dem Tod des Kindes hat sie sich im Haus eingesperrt, lebt nur in Erinnerungen und in der Trauer um ihre Tochter. Volker versteht zwar ihren Schmerz, versteht auch ihre Trauer, aber er wünscht sich zutiefst, dass endlich wieder Normalität in ihr gemeinsames Leben einzieht. Er liebt Imke, aber er weiß nicht, wie er ihr den Weg zurück in den Alltag ermöglichen kann. Ausgerechnet der Wiedereinrichter Waller, ein Außenseiter im Dorf, dessen Hof vor dem Ruin steht und der von allen anderen geschnitten wird, hilft Imke. Er versteht im Gegensatz zu Volker Imke, denn für ihn spiegelt sich in der jungen Frau das tragische Schicksal seiner Mutter wieder, die am Schmerz über den Tod ihres ältesten Sohnes zerbrochen ist. Der Junge starb in den Grenzsicherungsanlagen der deutsch-deutschen Grenze. Eine Geschichte voller Widersprüche und Tragik, die im Dorf aus Scham immer noch verschwiegen wird. In die tragischen Ereignisse waren damals auch Volker und seine Freunde verstrickt. Die Begegnung mit dem fremden Leid hilft Imke, den eigenen Schmerz zu bewältigen und ebnet ihr den Weg zurück in das Leben. Durch die Begegnung mit Waller und dem tragischen Schicksal seiner Familie begreift Imke, dass es, wie groß auch Trauer und Schmerz sind, auch für sie eine Zeit nach der Trauer geben kann.
(MDR)
Länge: ca. 75 min.
Cast & Crew
- Regie: Beate F. Neumann
- Drehbuch: Thomas Schwank
- Produktion: Helga Binder, Christine Ruppert
- Musik: Wolfgang Salomon
- Kamera: Jürgen Heimlich, Volker Langhoff, Rali Raltschew
- Schnitt: Yvonne Loquens