Min. Shirley MacLaine verkörperte ab den 1950er Jahren einen neuen Frauentyp in Hollywood und machte sich mit Billy-Wilder-Klassikern wie "Das Mädchen Irma la Douce" unsterblich. Ihre komödiantischen Fähigkeiten zeigte die inzwischen 86-jährige Oscar-Preisträgerin aufs Neue in "Zu guter Letzt": Einen wenig schmeichelhaften Nachruf vor Augen, will sich eine verhasste Kratzbürste zur angesehenen künftigen Verstorbenen mausern. Publikumsliebling Amanda Seyfried spielt den Gegenpart in dieser herrlichen Generationenkomödie über eine ungewöhnliche Freundschaft. Mark Pellingtons Gute-Laune-Film feierte seine Premiere beim Sundance Film Festival und kam im April 2017 in die deutschen Kinos. Harriet Lauler (Shirley MacLaine) hat in ihrem Leben nie etwas dem Zufall überlassen. So möchte es die wohlhabende Ruheständlerin auch mit ihrem Vermächtnis halten. In ihrem Auftrag soll daher die junge Journalistin Anne Sherman (Amanda Seyfried) schon zu Lebzeiten einen Nachruf verfassen, der sie nach ihrem Ableben als Familienmensch, Vorbild und Wohltäterin im allerbesten Licht erscheinen lassen wird. Natürlich hat Harriet, Kontrollfreak durch und durch, eine Liste mit den zu befragenden Stichwortgebern erstellt: vom Exmann (Philip Baker Hall) bis zur Friseurin, alle alphabetisch sortiert. Leider weiß niemand etwas Positives über die vereinsamte Kratzbürste zu berichten - nicht einmal ihre Tochter Elizabeth (Anne Heche). Kein Wunder, dass die Auftraggeberin mit dem ersten Entwurf von Anne alles andere als zufrieden ist. Also beschließt Harriet, ab sofort Einiges zu ändern - natürlich in Begleitung ihrer Chronistin. Mit der gewohnten Portion Zynismus sucht die Selfmade-Erfolgsfrau ein gütiges Werk aus, um die Nachwelt zu beeindrucken: Sie möchte dem Leben eines schwarzen Mädchens aus schwierigen Verhältnissen eine Wende geben. Um die neunjährige Brenda (AnnJewel Lee Dixon) für ihren Plan zu gewinnen, muss sich die Wohltäterin allerdings ins Zeug legen, denn das Mädchen hat seinen eigenen Kopf. Dass Harriet endlich mal wieder so richtig gefordert ist, setzt ungeahnte Energie frei - und lässt nicht nur bei ihr neue Lebensfreude aufkommen. Auf ebenso geradlinige wie ruhige Weise schildert Regisseur Martin McDonagh im nächsten Film zum diesjährigen SommerKino den einsamen Feldzug einer Mutter gegen das Verbrechen an ihrer Tochter. In den Hauptrollen liefern Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwel großes Schauspielerkino in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" am 27. Juli 2020 im Ersten.
(ARD)
Länge: ca. 108 min.
Deutscher Kinostart: 13.04.2017
Deutsche TV-Premiere: 24.02.2018 (Sky Cinema)
Cast & Crew
- Regie: Mark Pellington
- Drehbuch: Stuart Ross Fink
- Produktion: Patrick Peach, Myriad Pictures, Wondros, Parkside Pictures, Black Bear Pictures, Black Bear, Kirk d'Amico, Anne-Marie Mackay, Mark Pellington, Andrew Karpen, Daniel Steinman, Teddy Schwarzman, Amanda Seyfried, Aaron Magnani, Kevin D. Forester, Damiano Tucci, Phillip B. Goldfine, Danny Roth, Shirley MacLaine
- Musik: Nathan Matthew David
- Kamera: Eric Koretz, Douglas Cumming
- Schnitt: Julia Wong
- Szenenbild: Richard Hoover, Sandy Struth
- Maske: Barbara Augustus, Molly Craytor, Rebecca DeHerrera, Marie Delprete, Emily Franklin, Elaine Kandel
- Kostüme: Alix Hester
- Regieassistenz: Carey Field, Ed Licht, Pete Waterman
- Ton: Bastien Benkhelil, Mary Jo Devenney, Rob Embrey, Nicholas Fedora, Samantha Iorio, Stanley Kastner
- Spezialeffekte: Wesley Cronk
- Stunts: Rex Reddick
- Distribution: Tobis Film GmbH