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TV-Kritik/Review: "Bad Cop - kriminell gut": Unglaubwürdiger Rollentausch führt zu Cop mit schlechten Manieren

von Annick Peters
(20.09.2017)
RTL-Eigenproduktion lässt Gangster zum Cop werden
David Rott wird zum "Bad Cop"
RTL/Georges Pauly
TV-Kritik/Review: "Bad Cop - kriminell gut": Unglaubwürdiger Rollentausch führt zu Cop mit schlechten Manieren/RTL/Georges Pauly

Jan Starck (David Rott) ist ein Krimineller, der sein Geld hauptsächlich durch das Knacken von Sicherheitscodes und Alarmanlagen verdient. Er ist das genaue Gegenteil seines pflichtbewussten Zwillingsbruders, Ehemann, Vater und Kriminalkommissar, Jesko Stark (ebenfalls gespielt von David Rott). Als bei einem Drogenschmuggel alles schief zu laufen scheint, weil die Polizei dazustößt, wird Jesko Stark bei einem Schusswechsel tödlich verwundet. Im Sterben liegend bittet Jesko seinen Bruder Jan, auf seine Familie aufzupassen und hält ihm seinen Polizeiausweis hin. Jan übernimmt die Identität seines Bruder und steht fortan im ständigen Konflikt mit seinem alten, kriminellen Leben und der neuen Rolle, die er zu spielen hat.

Die Serie  "Bad Cop - kriminell gut" beginnt actiongeladen mit einer Sexszene und Jans Flucht vor einem Gangster mit Schlägertrupp über Hamburgs Dächer. Wie der Zuschauer später erfahren soll, handelt es sich bei dem Gangster um Tarek Rahmani (Dimitri Bilov), Hamburgs Drogenbaron, mit dessen Frau Jan eine Affäre hat. Kurz darauf folgt der besagte Coup. Jan schaltet am Hafen die Kameras aus, damit Kokain unbeobachtet aus einer Ladung Kaffee entnommen werden kann. Während einem angespannten Gespräch zwischen Jan und Tarek ertönen Polizeisirenen und eine Schießerei beginnt. Jan flieht mit einer Tasche voll Geld über die Container des Hafens als er plötzlich eine Waffe an den Hinterkopf gehalten bekommt. Die Waffe gehört jedoch seinem Bruder Jesko. Nach einem kurzen schnippischen Wortwechsel liegen sich die beiden unterschiedlichen und daher seit Jahren entfremdeten Brüder auch schon in den Armen. Die Wiedersehensfreude wird allerdings durch Schüsse von Tarek unterbrochen. Jesko wird in der Brust und am Hals getroffen - da hilft auch keine Schutzweste. Daraufhin übernimmt Jan die Identität seines Zwillingsbruders und entsorgt seinen Leichnam im Hafenbecken. In seinem neuen zu Hause, der Garage der Familie Starck, angekommen, lässt Jan den ersten Schock hinter sich, verstaut das Drogengeld und stellt sich auf seine neue Rolle ein.

Für Jan (David Rott) geht der Dienstweg gerne mal am Durchsuchungsbeschluss vorbei direkt durch das Fenster.
Für Jan (David Rott) geht der Dienstweg gerne mal am Durchsuchungsbeschluss vorbei direkt durch das Fenster.

Unrealistisch viele (un)glückliche Zufälle spielen ihm hierbei zu. Zum einen ist Jeskos Partner bei dem Einsatz ebenfalls verstorben. Dass 'Jesko' nicht mehr weiß, in welche Richtung seine Abteilung liegt, schreiben seine Kollegen seiner Verwirrtheit durch den Verlust seines Partners zu. Durch den Tod seines alten Partnes bekommt 'Jesko' einen Frischling von der Polizeiakademie, Luís Pinto (Daniel Rodic), als Partner zugeteilt. Unter dem Vorwand den Kommissaranwärter Pinto testen zu wollen, kann Jan sich von diesem alles erklären lassen. Zum anderen muss Jan nicht im Haus, mit der Familie seines Bruders, zusammenleben, da Jesko und seine Frau Bea (Alma Leiberg) vor der Trennung standen und sie ihn wegen bisher unbekannten Verfehlungen in die Garage verbannt hatte. Allerdings ist Bea Leiterin der Mordkommission und somit Jans Vorgesetzte, weshalb er auf der Arbeit ständig mit ihr konfrontiert wird. Bea fallen zum Ende der ersten Episode zwar die Veränderungen und kriminellen Neigungen ihres angeblichen Mannes auf, heißt diese aber aus unerklärlichen Gründen gut.

Jan scheint sich keine große Mühe zu geben, sich an seine neuen Lebensbedingungen anzupassen, was auch niemanden sonst zu stören scheint. Niemand stellt seine freche, schon fast arrogante Art oder seine ungehobelte Wortwahl in Frage. Zudem scheint es auch niemanden zu interessieren, dass der angebliche Jesko als Kriminalkommissar seine Fälle mit kriminellen Mitteln löst. Zum Beispiel klaut er einfach Gegenstände von verdächtigen Personen und er braucht auch keine Durchsuchungsbefehle, um irgendwo hereinzukommen, da er sich entweder einfach selber reinlässt bzw. einbricht oder sich mit seiner (schlechten) Überzeugungskraft Zugang verschafft. Ziemlich unrealistisch ist auch, dass niemand infrage stellt, warum Jan, alias Jesko, den Tatort am Hafen mit einer großen Sporttasche (voll Drogengeld) verlässt. Jans Figur versucht zudem, durch (leider schlechte) Witze zu punkten. Er nennt seinen Partner ständig Watson, welcher die Anspielung an Sherlock Holmes aber nicht versteht und immer seinen Namen wiederholt oder er spricht wie David Hasselhoff in Knight Rider in seine Uhr, als Pinto vorschlägt das KIT - das Kriseninterventionsteam - zu rufen.

Darüber hinaus gibt sich 'Jesko' recht chauvinistisch. Das wird gerade gegenüber seiner ihm vorgesetzten Frau dadurch unterstützt, dass sie bei der Beförderung wegen einer Frauenquote den Vorzug vor dem wahren Jesko erhielt, weswegen sie von ihrem Vorgesetzten ungestraft gegängelt wird. Auch der Part von Tareks Ehefrau als übersexualisiertem Blondchen lässt Frauen bei "Bad Cop" eher schlecht darstehen.

Hat keinen leichten Stand: Bea Starck (Alma Leiberg, l.) mit ihrem gehässigen Boss Kriminaldirektor Tobias Wessel (Nicki von Tempelhoff)
Hat keinen leichten Stand: Bea Starck (Alma Leiberg, l.) mit ihrem gehässigen Boss Kriminaldirektor Tobias Wessel (Nicki von Tempelhoff)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei Bad Cop um eine Krimiserie handelt, bei der ein Polizisten-Duo pro Folge einen Fall löst; mit dem kleinen Unterschied, dass einer der beiden eigentlich gar kein Polizist ist und die gesamte Polizeiarbeit an seinem neuen Kollegen hängen bleibt. Die Handlung ist dabei nicht unbedingt auf Realismus bedacht: Trotz seiner unprofessionellen Arbeitsweise scheint Jan alias Jesko immer als cooler Typ und Held dazustehen. Die Serie arbeitet mit schnellen Schnitten, kurzen Dialogen und einem raschen Erzähltempo. Als episodenübergreifender Handlungsbogen fungiert der Konflikt, der mit Jans Doppelleben durch die Übernahme der Identität seines Bruders einhergeht sowie die Tatsache, das Jeskos Mörder Tarek zur Strecke gebracht werden muss. Wobei die Geschichte, dass ein Zwilling in die Rolle seines völlig verschiedenen Zwillingsbruder/ oder -Schwester schlüpft, auch keine neue ist.

"Bad Cop" wurde von Talpa Germany Fiction GmbH im Auftrag in RTL produziert. Insgesamt umfasst die erste Staffel des fiktiven Formates zehn Folgen. Die Ausstrahlung der ersten vier Folgen erfolgt ab dem 21.09. in Doppelfolgen, zwei Donnerstage ab 21.15 Uhr, nach  "Alarm für Cobra 11". Dann geht es ab dem 12.10. mit Einzelfolgen weiter. Den Sendetermin für "Bad Cop" legte RTL nicht umsonst direkt im Anschluss an "Alarm für Cobra 11". Fans der Cobra sollten nicht umschalten, denn "Bad Cop" dürfte der Zielgruppe, die auf starke, männliche Protagonisten und eine schnelle, nicht unbedingt auf Realismus bedachte Erzählweise stehen, ebenfalls zusagen.

Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Episoden der Serie ""Bad Cop - kriminell gut".

Meine Wertung: 2/5

Annick Peters
© Alle Bilder: MG RTL D / Georges Pauly

Stylisch muss es schon sein: Jan/Jesko (David Rott) in Action
Stylisch muss es schon sein: Jan/Jesko (David Rott) in Action


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Leserkommentare

  • Klette schrieb am 23.09.2017, 10.11 Uhr:
    RTL Eigenproduktion... der Schuss ging ja wohl nach hinten los! Volksverdummung pur!
  • User 1261639 schrieb am 21.09.2017, 21.58 Uhr:
    10 Minuten angesehen und gleich umgeschaltet! Einfach nur dumm!
  • Ralfi schrieb via tvforen.de am 21.09.2017, 08.57 Uhr:
    Und es heißt immer noch "Durchsuchungsbeschluss", nicht "Durchsuchungsbefehl", das hat nichts mit der Bundeswehr zu tun.
  • Sentinel2003 schrieb am 20.09.2017, 20.08 Uhr:
    Neeeee, null, null Bedürfnis dazu!!!