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TV-Kritik/Review: "Sankt Maik": Neue RTL-Dramedy - Gott sei Dank oder um Himmels Willen?

von Jana Bärenwaldt
(22.01.2018)
Charmanter Trickbetrüger landet unter der Soutane
Daniel Donskoy ist "Sankt Maik"
MG RTL D
TV-Kritik/Review: "Sankt Maik": Neue RTL-Dramedy - Gott sei Dank oder um Himmels Willen?/MG RTL D

Ein Kleinkrimineller findet sich durch eine Reihe kurioser Vorfälle und Missverständnisse auf einmal in einer neuen Rolle wieder. Wer bei dieser Beschreibung jetzt an die deutsche Krimiserie  "Bad Cop - kriminell gut" vom letzten Jahr denkt, hat damit nicht ganz unrecht. Die Handlung der neuen RTL-Eigenproduktion  "Sankt Maik" weist gewisse Parallelen zu "Bad Cop" auf, die ebenfalls auf RTL ausgestrahlt wurde. In der eigenproduzierten Dramedy schlüpft der Trickbetrüger Maik (Daniel Donskoy) allerdings nicht in die Uniform eines Polizisten, sondern in die Soutane eines katholischen Pfarrers. Und das, obwohl der ungetaufte Gauner mit Kirche und Religion so gar nichts am Hut hat. Glauben tut er hauptsächlich an sich selbst und trägt eine Kette mit seinem Namen darauf, die ihm seine Mutter vor langer Zeit geschenkt hat, als Glücksbringer um den Hals. Allerdings muss er sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um seinen jüngeren Bruder Kevin (Vincent Krüger) kümmern, der seinem Namen alle Ehre machend ein liebenswürdiger Prolet ist und sich immer wieder unabsichtlich in Schwierigkeiten bringt.

Während eines von Maiks Raubzügen geht dann alles schief, was schief gehen kann. Als Schaffner verkleidet und mit einem charmanten Lächeln bewaffnet, luchst Maik den ahnungslosen Fahrgästen während der Fahrkartenkontrolle ihre Wertsachen ab. Allerdings fällt den Mitfahrenden schnell auf, dass ihre Portemonnaies verschwunden sind, und als dann auch noch der echte Schaffner auftaucht, steckt Maik ganz schön in der Klemme. Er versteckt sich in einem Abteil, in dem er allerdings nicht ganz allein ist, denn dort sitzt ein Pfarrer (Torsten Knippertz) - oder vielmehr die Leiche eines Pfarrers, denn der gute Mann ist still und leise dahingeschieden. In seiner Panik tut Maik das Erste, was ihm einfällt, um unbemerkt aus dem Zug zu kommen: Er schnappt sich die Klamotten des toten Mannes und verlässt als Pfarrer den Zug, als dieser in dem kleinen Örtchen Läuterberg hält.

Das ist aber erst der Anfang von Maiks Problemen, denn ein Anruf von seinem Bruder Kevin informiert ihn darüber, dass er besser erst einmal untergetaucht bleibt. Durch einen geplatzten Deal haben die beiden jetzt nämlich satte 50.000 Euro Schulden bei einem gewissen Jurek, einem Typ von der Sorte, bei dem man lieber keine Schulden hat. Noch bevor Maik diese schlechten Neuigkeiten richtig verdauen kann, wird er von einer mütterlich wirkenden Frau namens Maria (Susi Banzhaf) angesprochen, die ihn zu seiner neuen Bleibe im Pfarrhaus geleitet. Die Gemeinde hat nämlich schon sehnlichst auf die Ankunft eben jenes Pfarrers gewartet, der ihm Zug verstorben ist. Durch die ungewollte Verwechslung hat Maik nun zumindest erst einmal eine Bleibe.

Im Ort angekommen, verwickelt er sich gleich in neue Schwierigkeiten. Er lernt die hübsche Eva (Bettina Burchard) kennen, die ehrenamtliche Leiterin des Kirchenchors. Zwischen den beiden knistert es sofort. Allerdings ist Eva auch Polizistin und momentan mit dem Fall der unbekannten Leiche im Zug beschäftigt, neben der eine Kette mit der Aufschrift "Maik" gefunden wurde. Zudem ist Eva nicht das Einzige in der Kirche, das Maiks Aufmerksamkeit erregt. Eine goldene Monstranz - ein überaus wertvolles, aus Gold bestehendes, kirchliches Relikt - scheint die Lösung für all seine Probleme zu sein. Der Haken findet sich sich: die Monstranz in der Kirche ist nur eine Kopie. Das wertvolle Original wird sicher in einem Safe in der Bank verwahrt und nur zur Fronleichnamsprozession hervorgeholt, doch der Feiertag ist erst in zwei Monaten. Darüber hinaus kommt Maik nicht darum herum, seine kirchlichen Pflichten zu erfüllen, wie die Leitung der Messe am Sonntagmorgen.

Zwischen Kinderchor-Leiterin Eva (Bettina Burchard) und Maik (Daniel Donskoy) steigt die Spannung.
Zwischen Kinderchor-Leiterin Eva (Bettina Burchard) und Maik (Daniel Donskoy) steigt die Spannung.

Während es Maik am Anfang eigentlich nur darum geht, das große Geld zu machen und dann schnellstmöglich wieder zu verschwinden, wird im Laufe der Handlung klar, dass Maik das Herz eigentlich doch am rechten Fleck hat. Auch wenn er es nicht vorhatte, kommt er doch nicht umhin, den Bewohnern des Ortes zu helfen, denn bei groben Ungerechtigkeiten kann er nicht einfach wegsehen. Tim, ein kleiner Junge aus Läuterberg, erinnert ihn an sich selbst. Denn Maik hatte keine leichte Kindheit, musste schon früh anfangen zu stehlen, um seine vom alkoholabhängigen Vater zerrüttete Familie einigermaßen über Wasser zu halten. Trotzdem ist er ein Leichtfuß wie er im Buche steht, nimmt das Leben nicht allzu ernst und hat auch keine Intentionen, sich eine ehrliche Arbeit zu suchen. Allerdings stellt sich die Frage, was passiert, wenn die wahre Identität des Toten aus dem Zug aufgedeckt wird und Maiks Tarnung damit auffliegt. Eva fühlt sich zwar unleugbar zu dem verschmitzten Lockenkopf hingezogen, aber gleichzeitig ist sie ihm gefährlich dicht auf den Fersen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Story des ungewollten Rollentausches oder die des Kleinkriminellen mit dem Herz am rechten Fleck ist bestimmt keine Innovation. Die Umsetzung des Ganzen in "Sankt Maik" gestaltet sich aber doch recht charmant und zeitweilig amüsant, was nicht zuletzt an dem ungewöhnlich authentischen und aufgeweckten Hauptdarsteller liegt. Daniel Donskoy ist zwar noch ein Newcomer, aber definitiv ein Name, den man sich merken sollte. Auch im Zusammenspiel mit der ebenfalls noch eher unbekannten Bettina Burchard (Eva) harmoniert er hervorragend und sorgt für einige Schmunzel-Momente. Trotzdem sich die Handlung oft ziemlich voraussehbar gestaltet und die Dialoge teils überzogen wirken, sieht man Donskoys Darstellung, untermalt von sanguinischer Musik, gerne zu.

Frau von Meyer (Gabriele Schulze) erhält von Maik (Daniel Donskoy) die letzten Ölung... vielleicht auch nicht ganz die letzte...
Frau von Meyer (Gabriele Schulze) erhält von Maik (Daniel Donskoy) die letzten Ölung... vielleicht auch nicht ganz die letzte...

Das war es dann aber soweit mit den Lichtblicken in der Serie. Abgesehen von der Vorhersehbarkeit bestehen die Nebencharaktere auch ausnahmslos aus Stereotypen, von der gutmütigen Haushälterin, über die ehrgeizige junge Polizistin, die in die Provinz zwangsversetzt wird, dem biederen Bankangestellten bis hin zur überforderten alleinerziehenden Mutter. Den Figuren werden kaum Facetten und damit auch kein Spielraum zum Agieren oder zur weiteren Entwicklung gegeben. So reiht sich schnell Klischee an Klischee und das unbestimmte Gefühl, das alles schon einmal gesehen oder gehört zu haben, wie die Voice-Overs mit Kalenderspruchweisheiten am Ende einer jeder Folge à la  "Grey's Anatomy". Dadurch geht schnell das Bedürfnis verloren, wissen zu wollen, wie es weiter geht, da man es im Grunde sowieso schon weiß. Es ist schade, dass deutsche Serien meist verbissen an alten Mustern festhalten, anstatt sich einmal auf Neuland vorzuwagen. "Sankt Maik" ist typisch leichte Serienkost für Abende, an denen man einfach entspannt auf der Couch liegen und mal abschalten will. Trotz einigen Mankos hat die Serie Witz und einen gewissen Charme und ist kurzweilig anzusehen, wenn man gerade nichts Besseres vorhat.

Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie "Sankt Maik".

Meine Wertung: 3/5

Jana Bärenwaldt ©
Alle Bilder: Mediengruppe RTL Deutschland

Die Serie "Sankt Maik" wird bei RTL ab dem 23. Februar 2018 immer dienstags um 20.15 Uhr als Deutschlandpremiere ausgestrahlt. Zum Auftakt gibt es eine Doppelfolge, ab kommender Woche gesellt sich die Serie  "Beck is back!" dazu.


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Leserkommentare

  • Wunschlisten-Bernd schrieb am 23.01.2018, 17.22 Uhr:
    "PS: Wie habt ihr die 2Folgen gesehen? Habt ihr die von RTL zur Verfügung gestelt bekommen oder habt ihr sie auch über ein TVNOW Plus Abo gesehen?"
    RTL - und lobenswerter Weise immer mehr Serienanbieter - hat die Folgen in seinem Presseangebot zum Screening zur Verfügung gestellt.
  • Fernsehschauer schrieb am 22.01.2018, 20.48 Uhr:
    Dem letzten Absatz stimme ich mehr oder weniger zu.
    " 'Sankt Maik' ist typisch leichte Serienkost für Abende, an denen man einfach entspannt auf der Couch liegen und mal abschalten will. Trotz einigen Mankos hat die Serie Witz und einen gewissen Charme und ist kurzweilig anzusehen, wenn man gerade nichts Besseres vorhat. "
    So würde ich es genauso beschreiben nur würde ich der Serie nur 1 von 5 Punkten geben weil das einfach wahrlich nichts besonderes ist und zurzeit die Serie nicht weiß wo die Serie hin will bzw. ein roter Faden NICHT gegeben ist.
    "Bad Cop" ist da wesentlich besser gelungen...
    PS: Wie habt ihr die 2Folgen gesehen? Habt ihr die von RTL zur Verfügung gestelt bekommen oder habt ihr sie auch über ein TVNOW Plus Abo gesehen?