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In dieser Woche stellt wieder ein TV Wunschliste-Redakteur im Rahmen unserer Reihe "Serien unserer Kindheit" eine Lieblingsserie vor, die er als Kind verschlungen hat. Gregor Löcher teilt seine Erinnerungen an die außergewöhnliche australische Soap
Bis in die 90er Jahre hinein hatte das Erste die Besonderheit, dass das Vorabendprogramm von der jeweiligen regionalen Rundfunkanstalt gestaltet wurde und sich folglich in den einzelnen Bundesländern unterschied. Es liefen zwar im Wesentlichen dieselben Serien, jedoch meist an unterschiedlichen Sendeplätzen, und mit unterschiedlichem Sendestart. In Nürnberg aufwachsend kam ich folglich in den Genuss des bayerischen Vorabendprogramms, konnte aber auch das Programm des Südwestrundfunks empfangen, wenngleich mit einem krisseligen Bild. Das bedeutete zum Beispiel, dass ich jede neue Staffel meiner Lieblingsserie

Als jemand, der von US-Primetime-Seifenopern der 80er-Jahre wie dem


















Krokodile und andere Widersacher
Die Geschichte von "Rückkehr nach Eden" faszinierte mich damals, noch im frühen Teenageralter, sehr. Vom Aufbau her ähnelte es weniger dem Ensemble-Charakter der US-Vorbilder, sondern eher den brasilianischen Telenovelas (die ich ebenfalls sehr gerne ansah), dass nämlich eine Frauenfigur im Zentrum steht, die ihren Weg meistern und ihr Glück finden muss, der dabei aber von ihren Widersachern und vom Schicksal ein Stein nach dem anderen in den Weg geworfen wird. Klingt auch das alles noch nicht so besonders spektakulär, so komme ich endlich auf die Reptilien zurück: Im ersten Teil der Miniserie wird nämlich die reiche Erbin Stephanie Harper, Typ Mauerblümchen, von ihrem habgierigen Ehemann Greg Marsden (James Reyne) bei einer Bootsfahrt durch einen Fluss den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen; dieser Gatte hatte nämlich gar kein Interesse an Stephanie, sondern nur an ihrem Geld - und an ihrer besten Freundin Jilly Stewart (Wendy Hughes). Bäm!
Stephanie überlebt aber das Krokodil, wenn auch schwer entstellt und mit Amnesie, wird von einem Einsiedler gesund gepflegt, und erhält von ihm nebst medizinischer Versorgung auch das, was man sich in so einer Situation vor allem wünscht: Viel Geld für eine Schönheits-OP. Diese wird durchgeführt vom charmanten Dr. Dan Marshall (James Smillie), der Stephanie vorschlägt, dass sie, wenn sie sich schon unters Messer begibt, doch gleich ein paar Verbesserungen vornehmen lassen kann, im Vergleich zum Prä-Krokodil-Zustand. Dem Charme von Dan kann Stephanie nicht widerstehen. So gibt er ihr ein neues Gesicht, und entlässt sie nach ein paar romantischen Dates am Strand mit neuem Aussehen zurück in die Gesellschaft. Ein paar Besuche beim Frisör und Schönheitssalon später, und Stephanie ist zu einem Top-Model Australiens aufgestiegen. Unter einer neuen Identität allerdings - Tara Welles nennt sie sich jetzt. Stephanie Harper hingegen gilt als tot, und ihr "trauernder" Witwer Greg kann es nicht erwarten, ihr Vermögen zu erben. Stephanie hat ihr Gedächtnis jedoch inzwischen wieder und sinnt nach Rache - sie macht Greg schöne Augen und lässt sich von ihm auf das schöne Anwesen Eden einladen, auf dem sie aufgewachsen ist, und über das er inzwischen nach ihrem "Tod" allein herrscht. Dort geht aber alles schief - Greg jagt Stephanie mit einer Schrotflinte über das Anwesen, kommt aber letztendlich selbst um. Dr. Dan schließt Stephanie in seine Arme, Jilly kommt wegen versuchter Beihilfe zum Mord ins Gefängnis. Das ist das Ende der Miniserie.









Recycling Down Under: Von der Mini zur Weekly
Wegen des Erfolgs entschloss sich das australische Fernsehen, die Miniserie als wöchentliche Serie fortzusetzen. Die Serie hieß weiterhin "Return to Eden", was bedeutete, dass sich die Autoren wieder eine Geschichte ausdenken mussten, die beinhaltet, dass Stephanie von ihrem Zuhause vertrieben wird, aber letztendlich zurückkehrt. Man kann in großen Teilen sagen, dass die Serienfortsetzung eine arg verlängerte Variation des Stoffs der Miniserie ist. Allerdings gab es auch viele Veränderungen und Erweiterungen. Der böse Greg starb am Ende der Miniserie, sodass man mit Jake Sanders (Daniel Abineri) - Gregs Bruder - einen neuen männlichen Antagonisten schuf, der Stephanie alles nehmen wollte.
Gleichzeitig holte man Jilly aus dem Gefängnis zurück, allerdings nun mit völlig verändertem Aussehen und Charakterzügen (und neuer Darstellerin Peta Toppano). War die Jilly aus der Miniserie noch eine labile Alkoholikerin, die eher aus Mitläuferschaft beim Mordplan an Stephanie mitmachte, so war die zurückgekehrte Jilly eine eiskalt berechnende Superbitch, die mit Jake zusammenarbeitete, um Stephanie zu ruinieren. Unstreitiger Höhepunkt war, als sie ein Krokodil in Stephanies Swimmingpool legen ließ, mit welchem sich Stephanie dann beim morgendlichen Frühsport ein unfreiwilliges Wettschwimmen liefern musste. Eine Woche von der einen Folge zur nächsten zu warten, nachdem das Krokodil in den Pool platziert wurde und man sich fragte, was passieren würde, war damals eine echte Zumutung! In einem weiteren Vernichtungsschlag gegen Stephanie erweckt Jilly bei ihr den Eindruck, als habe Stephanies inzwischen Ehemann Dan mit ihr eine Nacht verbracht. Stephanie stürzt sich daraufhin in die australische Meeresbrandung und wird - abermals - für tot gehalten, kehrt aber - abermals - unter falscher Identität zurück und sinnt - abermals - nach Rache. Im Finale kommt der männliche Antagonist - abermals - zu Tode. Die Dinge spitzen sich dramatisch zu, der erfahrene Fernsehzuschauer wittert bereits einen dramatischen Season-Cliffhanger - und dann kommt eine kurze Überblende in die Zukunft: Die Charaktere haben auf einmal andere Frisuren, die angefangenen Storylines entwickeln sich in Minutenschnelle in eine andere Richtung weiter, und die Serie endet.














Was Frisuren über den Produktionshergang einer Serie verraten können
Wie ich viele Jahre später dank des Internets erfuhr, endete die Serie eigentlich offen mit Cliffhanger für eine zweite Staffel. Als allerdings danach beschlossen wurde, sie nicht weiter zu produzieren, drehte man ein paar Monate später noch ein paar Szenen nach, um für den Verkauf der Serie in andere Länder einen runden Abschluss zu finden (ein ähnliches Vorgehen wie z. B. bei
Was mich damals wahrscheinlich vor allem an der Serie faszinierte, war die Verbindung mehrerer Welten in der Serie. Eigentlich eine Hochglanz-Seifenoper mit Telenovela-Anleihen, andererseits aber die australischen Reptilien, mit denen sonst eher in B-Horror-Filmen zu rechnen war (die ich damals ebenfalls gern anschaute). Falsche Identitäten, Amnesie, Schönheits-Operationen - die Serie leistete sich vieles, das man durchaus als cheesy bezeichnen konnte, hatte aber hohe Production Values und sehr gute Schauspieler, sodass man die Geschichte gleichwohl akzeptieren und mitfiebern konnte.
Wenn ich in meiner Kindheit von etwas wirklich überzeugt war, so musste es damals die ganze Familie mitschauen. So war es auch bei "Rückkehr nach Eden". Welch bleibenden Eindruck die Serie hinterlassen hat, merkte ich letztes Jahr, als ich meiner Schwester eine Textmitteilung mit der Frage schickte, welches Level an Eleganz wir wohl zur Feier des 70. Geburtstags unserer Mutter anstreben sollten, und sie mit einem Foto von Stephanie Harper antwortete. Denn abgesehen von Krokodilen, Schlangen, Rache und Mord war "Rückkehr nach Eden" vor allem auch eins: unglaublich glamourös.
Die bisherigen Texte aus der Reihe "Serien unserer Kindheit"
- Serien unserer Kindheit (1): Parker Lewis - Der Coole von der Schule
- Serien unserer Kindheit (2): Ocean Girl
- Serien unserer Kindheit (3): DuckTales
- Serien unserer Kindheit (4): Batman
- Serien unserer Kindheit (5): Falcon Crest
- Serien unserer Kindheit (6): Pokémon
- Serien unserer Kindheit (7): The Tribe
- Serien unserer Kindheit (9): Die dreibeinigen Herrscher
- Serien unserer Kindheit (10): Forsthaus Falkenau
- Serien unserer Kindheit (11): Die Dinos
- Serien unserer Kindheit (12): Die Muppet Show
- Serien unserer Kindheit (13): Neues aus Uhlenbusch
- Serien unserer Kindheit (14): Als die Tiere den Wald verließen
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Leserkommentare
Marlae schrieb am 31.07.2020, 18.38 Uhr:
die ganzen alten schönen Serien könnten im TV mal wiederholt werden. Dann hätten auch die viertklassigen Sender mal was anzubieten. Und nicht alle Serien, die eh schon auf anderen Sendern laufen, auch nochmals in der Endlosschleife bringen. Da die Sender kein Geld mehr ausgeben für neue Serien (außer Krimis) brauchen Sie nur ins Archiv gehen und alles heraussuchen. Da gibts genügend.Das Fernsehprogramm auf ALLEN Kanälen ist seit Jahren eine Katastrophe. Man kann die Wiederholungen schon mitsprechen.
LuckyVelden2000 schrieb am 29.09.2018, 10.40 Uhr:
Fand die Mini Serie und die 22tlg Serie auch richtig Klasse dass ich sie mir auf DVD zugelegt hatte. Da konnte ich die Fernsehaufnahmen entsorgen. Hatte aber zuerst die Romane von Rosalinde miles Heimkehr nach Eden band.1 und bitteres Erbe band.2 gelesen bevor die verfilmt würden. Die letzte Folge sollte ursprünglich ein offenes Ende haben. 2 Minuten würden extra nachgedreht oder waren es 5 Minuten. Sah man auch an den Frisuren. Aber das war Klasse ein so tolles Ende nachzudrehen. Sonst hätten wir nie erfahren wie es endete.
Hülya schrieb via tvforen.de am 27.09.2018, 20.11 Uhr:
Oh ja, die Mini-Serie und später die Serie habe ich ebenfalls begeistert geschaut. Mochte ich fast so gerne wie "Rache ist ein süßes Wort".
Don (1977) schrieb via tvforen.de am 27.09.2018, 21.15 Uhr:
Die Miniserie fand ich ziemlich spannend, da ging's ja auch ziemlich ab mit Krokodilangriffen und explodierenden Flugzeugen.Die nachfolgende Soap dagegen fand ich schrecklich öde, da wurde in meinen Augen viel zu sehr auf solchem Wirtschaftskram rumgeritten, z.B. wie man an die nötige Sperrminorität in einem Firmenimperium kommt. Und das alles in einem recht gemächlichen Tempo. Gäääähn...Aber auch jenseits dieses Beispiels hier finde ich es auch sehr schade, dass eine der Königsdisziplinen des fiktionalen Fernsehens immer mehr ein Schattendasein fristet: der Mehrteiler.
Die Sender und Networks sind immer mehr darauf aus, die Zuschauer mit einer Serie so lange wie möglich bei der Stange zu halten, sie planen von Staffel zu Staffel, mit immer abstruseren Wendungen, die geradezu folgerichtig irgendwann in Jump-the-Shark-Momenten enden, anstatt wie in Miniserien eine runde, in sich abgeschlossene Geschichte zu erzählen.VT 5081 schrieb via tvforen.de am 27.09.2018, 18.11 Uhr:
Wenngleich Soaps mich eher weniger begeistern können, schaffen das dafür die - zumeist äußerst amüsanten - Bildunterschriften. *g*Danke für die Zeitreise ins "Paradies" (für Reptilienfreunde ;-) )!
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