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Medienaufsicht prüft "Tatort Internet"

von Michael Brandes in Vermischtes
(14.10.2010, 00.00 Uhr)
Zuschauerbeschwerden gegen RTL II-Sendung
RTL II

Das umstrittene RTL II-Format  "Tatort Internet - Schützt endlich unsere Kinder" wird von der Medienaufsicht hinsichtlich der Einhaltung medienrechtlicher Vorgaben überprüft. Wie eine Sprecherin der für den Privatsender zuständigen Hessischen Landesmedienanstalt gegenüber der Nachrichtenagentur dpa bestätigte, geht es dabei vor allem um den Jugendschutz und um die Persönlichkeitsrechte von Opfern und mutmaßlichen Tätern.

RTL II hatte die in reißerischem Stil inszenierte Doku-Soap in der vergangenen Woche sehr kurzfristig ins Programm genommen. Entlarvt werden sollen mit Hilfe der Sendung Erwachsene, die in sexueller Absicht Kontakt mit Kindern in Internet-Chatrooms aufnehmen (wunschliste.de berichtete). Trotz Unterstützung durch die "Bild"-Zeitung und einer Co-Moderation von Ministergattin Stefanie zu Guttenberg sind die Quoten bislang nur mittelmäßig, zudem reagierten die Medien und viele Experten überwiegend mit Kritik. Neben der fragwürdigen Machart wurde auch der knapp bemessene Infogehalt der Sendung gerügt. Verschwiegen werde den Zuschauern durch die einseitige Konzentration auf Internettäter unter anderem, dass rund 80 Prozent der sexuellen Missbrauchsfälle im eigenen sozialen Umfeld stattfänden. Die ausgestrahlten Versteckte-Kamera-Bilder und Ton-Mitschnitte seien zudem trotz Verfremdung juristisch heikel.

Während die hessische Landesmedienanstalt bereits aufgrund der Vorberichterstattung von sich aus aktiv geworden ist, meldet die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) zudem eine Reihe von kritischen Zuschauerstimmen, die über das gemeinsame Serviceportal der Landesmedienanstalten (www.programmbeschwerde.de) eingegangen seien.

Beispielhaft nennt LMS-Direktor Gerd Bauer die Darstellung eines minderjährigen Opfers, das für die TV-Ausstrahlung nicht unkenntlich gemacht worden war: "Zuschauer sind der Auffassung, es würden in unverantwortlicher Weise minderjährige Opfer von sexueller Belästigung gezeigt und zu ihren Erlebnissen befragt, wobei auch vor intimen Fragen nicht Halt gemacht werde." Andere Zuschauer befürchten, dass aufgrund der Informationen über die vermeintlichen Täter "nicht nur die zuständige Polizei und Justiz die Personalien dieser Personen herausfinden, was ja deren Aufgabe sei, sondern dass in einem Rechtsstaat, in dem die Unschuldsvermutung gilt, eine Fernsehhetzjagd auf möglicherweise Unschuldige ausgelöst wird." Zu bedenken sei, so Bauer, ob durch die öffentliche Zurschaustellung der jugendlichen Opfer wie der Täter tatsächlich Aufklärung und Hilfe für die Opfer erreicht werden könne oder nur die Sensationsgier mancher Zuschauer befriedigt werde.


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Leserkommentare

  • Frau_Kruse schrieb via tvforen.de am 14.10.2010, 17.52 Uhr:
    Daraus sollte sich doch gleich die nächste Sendung machen lassen! Welche Politikergattin oder andere unterbeschäftigte, da wohlversorgte Dame, die sich gern in die Medien drängeln will, hätte denn Zeit?
  • Werner111 schrieb via tvforen.de am 14.10.2010, 19.00 Uhr:
    .
    Diese Sendung ist auf alle Fälle ein sehr bedenkliches Format.
    Hier geht es weniger darum, unsere Kinder zu schützen, sondern wichtigmacherischen TV-Journalismus übelster Sorte zu betreiben.
    Ich habe immer dann Bedenken, wenn TV-Anstalten Polizei und Richter spielen wollen.
    Kinderschänder gehören aufgedeckt und bestraft, aber das ist Sache des Staates und sicher nicht jene von RTL.
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