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UpdateVerband Deutscher Drehbuchautoren kündigt Vereinbarung mit dem ZDF
Update: Am Montag hat das ZDF mit einer Pressemitteilung auf die Vorwürfe des Verbands Deutscher Drehbuchautoren reagiert. Demnach seien die Honorarvergleiche, die der VDD vorgenommen hat, unzutreffend. Bei dem genannten Honorar pro Serienfolge bei ProSiebenSat.1 (30.500 Euro) handele es sich laut ZDF um eine "Buy-out-Vergütung mit 'Bestsellerregelung'", also einen Vertragsfall, bei dem der Autor sämtliche Verwertungsrechte an den Sender abtritt. Diese vergleiche VDD-Vorstand Henning mit einem vom ZDF gezahlten Honorar für einen begrenzten Zeitraum ohne die Folgevergütungen. Richtigerweise müsse man aber die "Gesamtkorbvergütung" als Vergleichszahl heranziehen. Dabei betrage die Regelvergütung pro Serienfolge beim ZDF 32.000 Euro. Hinzu komme eine Erlösbeteiligung bei der kommerziellen Verwertung. Die behauptete Differenz gebe es demnach nicht.
Zuvor: Zwischen dem Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD) und dem ZDF ist es jetzt zur offenen Auseinandersetzung gekommen. Die Mitgliederversammlung des Verbands hat am Freitag einstimmig beschlossen, die 2012 abgeschlossene Vergütungsvereinbarung mit dem ZDF zu kündigen. Damals hatte man sich auf neue Honorarmodelle geeinigt, nun habe man aber festgestellt, dass der Sender die Vereinbarung nutze, um die Honorare bei Auftragsproduktionen, besonders im Serienbereich, zu drücken. Zu Nachbesserungen sei das ZDF trotz mehrmaliger Aufforderungen nicht bereit gewesen. Dem VDD gehören etwa 400 aktive Drehbuchautoren an.
Eigentlich sollten die neuen Regeln den veränderten Sehgewohnheiten Rechung tragen, die durch nicht-lineares Fernsehen und neuen Spartenkanälen wie ZDFneo etc. ermöglicht worden waren. Die Reduzierung von Wiederholungshonoraren um die Hälfte sollte durch sogenannte Korbmodelle kompensiert werden, nach denen die Autoren an der kommerziellen Verwertung der Serien und Fernsehfilme beteiligt werden sollten (also etwa an DVD-Verkäufen).
In der Praxis sah das aber offenbar anders aus, so VDD-Vorstand Prof. Peter Henning in einem Statement gegenüber wunschliste.de: "Regelhonorare wurden zu Maximalhonoraren, was insbesondere für etablierte Autoren deutliche Honorareinbußen bedeutet. Zusätzlich gibt es de facto keine Wahlmöglichkeit zwischen den Modellen." Während in den Vereinbarungen mit ProSiebenSat.1 Honorare von 30.500 Euro pro Serienfolge vorgesehen seien, seien das beim ZDF auch für etablierte Autoren jetzt maximal 24.000 Euro. "Die Differenz allein macht schon deutlich, dass wir hier nicht von einer 'angemessenen Vergütung' sprechen können", so Henning.
Beim ZDF hält man die einseitige Kündigung der Vereinbarung, zu deren Unterzeichnern auch die Produzentenallianz gehört, zum jetzigen Zeitpunkt für unwirksam, wie DWDL berichtet. Verhandeln müssen die Vertragspartner wohl so oder so - die Atmosphäre dürfte dabei seit Freitag nicht besser geworden sein.
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